Co-Working wird es in Neubulach so schnell nicht geben. Foto: © leonidkos - stock.adobe.com

Im Kreis Calw schickt man sich an, um Leerstände zu bekämpfen, indem diese in Co-Working-Plätze umgemodelt werden. Auch Neubulach bekundete Interesse, doch jetzt fehlen die Räume dafür. Auch die alten Feuerwehrhäuser scheiden aus.

Neubulach - Der Landkreis Calw hat in naher wie ferner Zukunft großes vor. Jüngst wurde nämlich im Verwaltungsausschuss des Kreistages das Konzept von Co-Working-Spaces vorgestellt. Kern des Konzeptes ist die Schaffung von sogenannten "Coworking"-Plätzen in Räumlichkeiten, die aktuell leer stehen. "Coworking" bedeutet, dass Freiberufler, Pendler, kleinere Start-ups oder Einzel- oder Kleinunternehmen in meist größeren, verhältnismäßig offenen Räumen gemeinsam arbeiten und auf diese Weise voneinander profitieren sollen oder können.

Unabhängig oder zusammen

Sie arbeiten entweder voneinander unabhängig in unterschiedlichen Firmen und Projekten oder entwickeln sogar mit anderen Coworkern gemeinsam Projekte. In verschiedenen Städten im Kreis sollen solche Projekte angeschoben werden.

Auch aus Neubulach sei Interesse bekundet worden, hieß es im Kreistagsausschuss. Das sei in der Tat so, erklärt Neubulachs Bürgermeisterin Petra Schupp auf Anfrage unserer Redaktion: "Wir waren in der Diskussion mit drin." Aber die angepeilten Räume, die im Ort befindliche ehemalige Zahnarztpraxis, braucht man als Stadt jetzt anderweitig für Bedarfsunterbringungen. Die Praxis wäre rein von der Größe her schon machbar gewesen, um dort mehrere Büroräume unterzubringen.

Gerätehäuser eine Option?

Da man diese aber nun anderweitig braucht, wird es vorerst wohl nichts mit Co-Workingplätzen in Neubulach, wenngleich Schupp beteuert, die Idee gut zu finden. Perspektivisch werden zwar auch die Feuerwehrgerätehäuser leer, wenn das neue zentrale Feuerwehrhaus fertig ist. Doch das sei schwerlich umzusetzen, erklärt die Bürgermeisterin.

"Das muss ja ein Angebot vor Ort sein mit einer gewissen Ausstattung wie Arbeitsplätzen, schnellem Internet oder Druckern", so die Rathauschefin, die klarstellt: "Ich wüsste da kein Gerätehaus, das da passen würde." Auch eine kleine Kochnische zur Selbstversorgung oder Sanitäranlagen würden dafür gebraucht. "Das muss ja schon eher aussehen wie eine Büroetage", erklärt Schupp die Anforderungen, um ein solches Projekt überhaupt anschieben zu können.

Umbau zu kostenintensiv

Ein entsprechender Umbau der eines Tages leeren Gerätehäuser sei freilich zu kostspielig. Generell wolle man die alten Gebäude perspektivisch ja ohnehin entweder verkaufen oder selber umnutzen. Was genau damit angestellt wird, das wurde auch unlängst in den Haushaltsberatungen der Bergwerksstadt klar, müssen sich dann zu gegebener Zeit Stadtverwaltung und Gemeinderat gemeinsam überlegen. Co-Working-Plätze, so viel scheinen die Ausführungen von Schupp klarzumachen, werden es vermutlich nicht sein. Es werden also zunächst andere Projekte mit Co-Working-Ansatz im Kreis Calw etabliert respektive umgesetzt werden. Aber wer weiß, vielleicht findet sich ja eines Tages auch noch in Neubulach ein Raum, der passend ist.