Eine schwere Knieverletzung und ein abendliches Grillfest sorgten dafür, dass Benjamin Maier bereits mit 18 Jahren seine erste Aufgabe als Trainer hatte. Gut 20 Jahre später ist er Co-Trainer beim Oberligisten FC Holzhausen und schwärmt in höchsten Tönen von Cheftrainer Pascal Reinhardt und seiner Mannschaft.
"Ich war jetzt von der Kreisliga B bis zur Oberliga in allen Ligen tätig, aber so eine intakte Mannschaft habe ich bisher noch nie erlebt", das sagt Holzhausens Co-Trainer Benjamin Maier im Gespräch mit unserer Redaktion. Seit dem Sommer ist der 37-Jährige beim Oberligisten tätig und hat sich bestens eingelebt. "Sowohl die Mannschaft als auch alle anderen im Verein haben es mir sehr einfach gemacht", erklärt Maier zufrieden.
Die Chemie stimmt
Zusammen mit dem spielenden Co-Trainer Oliver Grathwol und Chefcoach Pascal Reinhardt ist er für die Mannschaft verantwortlich. Dass es zwischen Maier und Reinhardt passen könnte, hat er bereits im ersten Gespräch gemerkt. "Pasi hat gleich gesagt wie er es sich vorstellt und das ich nicht nur ein Hütchenaufsteller sein soll", denkt Maier zurück. Auch bei der Auffassung vom Fußball seien beide voll auf einem Nenner: "Ich mag den spielerischen Ansatz. Wenn man nur lange Bälle schlagen will, bin ich der Falsche", gibt Maier Einblick in seine Philosophie.
Tolle Erfahrungen in Nagold
Diese wurde entscheidend vom legendären Walter Baur geprägt, mit dem Maier beim VfL Nagold in der U19-Oberliga eineinhalb Jahre zusammen arbeiten durfte. "Die Zeit war extrem schön und lehrreich. Da hat mich das Trainersein so richtig gepackt." Dabei war sein Einstieg als Trainer eher zufällig. Schwere Knieverletzungen zwangen Maier früh zum Aufhören. "Wir haben in der Nachbarschaft gegrillt und dabei wurde es dann zum Thema, dass noch ein Trainer im Jugendbereich gesucht wird. Ich war zunächst skeptisch, habe aber mal vorbeigeschaut und hatte auch gleich Spaß", klärt Maier auf, wie seine Laufbahn einst begann.
Über die erste Mannschaft des TSV Simmersfeld landete Maier schließlich beim VfL Nagold, wo er im Laufe der Jahre die U16, die erste Mannschaft als Interims- und Co-Trainer sowie die U19 als Chef- und Co-Trainer betreute. Dabei gab es auch erste Berührungspunkte mit heutigen Protagonisten wie Nils Schuon. "Er hat damals in unserer A-Jugend gespielt. Gegen Pascal haben wir damals gespielt als er in Reutlingen und bei den Kickers war", so Maier. Im Laufe der Jahre kreuzten sich die Wege mit weiteren Akteuren - unter anderem in den Landesligaduellen zwischen Holzhausen und den damals von Maier trainierten Gechingern.
Viel Lob für die Beteiligten
"Der Verein hat sich stetig weiterentwickelt. Die Mannschaft war schon 2019 sehr gut besetzt und wurde durch junge und hungrige Spieler ergänzt", lobt Maier die Kaderplanung der vergangenen Jahre. Dies macht sich nun bezahlt. Der Start in die Saison kann sicherlich als gelungen bezeichnet werden, auch wenn es zuletzt vier Mal keinen Sieg gab. "Solche Phasen sind für einen Aufsteiger nichts Ungewöhnliches. Ich denke wir sind aktuell völlig im Soll und die Mannschaft zeichnet Woche für Woche, dass sie mithalten kann", gibt Maier zu Protokoll.
Im Training geht es zur Sache
Was den 37-Jährigen, der unter anderem für das Thema Standardsituationen zuständig ist, beeindruckt: "Die Trainingsqualität ist sensationell. Wenn man sieht was jeden Montag im Spielersatztraining für eine Intensität drin ist und sich dass durch die Woche zieht, das ist sehr speziell. Im positiven Sinne." Dies macht die Entscheidungen für das Trainer-Team logischerweise schwer, aber Maier sagt: "Lieber habe ich eine schlaflose Nacht, weil die Auswahl so groß ist, als dass sich das Team von selber aufstellt."
Und wenn dies so bleibt, werden Maier und der FC Holzhausen im weiteren Saisonverlauf noch viel Spaß haben.