Der Verein Gedankengewitter und der Club-Betreiber laden zum Black Dog Day ein. Dabei soll über psychische Erkrankungen informiert werden. Und am Abend wird gefeiert.
Depression hat viele Gesichter – und doch bleibt sie oft unsichtbar. Das soll sich ändern. Am Samstag, 11. Oktober, verwandelt sich der Club Omega in Donaueschingen (Raiffeisenstraße 13, ehemals Delta) ab 11 Uhr in einen Ort für Begegnung, Austausch und neue Impulse.
Der Verein Gedankengewitter lädt zum ersten Black Dog Day ein – einem Tag, der über Depressionen informieren, Betroffene untereinander verbinden und ihnen Mut machen soll. Im Mittelpunkt steht der offene Umgang mit psychischer Gesundheit. Geplant sind Vorträge rund um das Thema Depression, etwa über Ernährung und Depressionen, Depression als Chance, Eindrücke aus der Sicht eines Sozialarbeiters und Suizidprävention.
Austausch auf Augenhöhe
Außerdem wird es Stände von Organisationen und Vereinen geben, die Menschen mit psychischen Erkrankungen unterstützen und darauf aufmerksam machen wollen. „Wir streben eine gemütliche Atmosphäre an und möchten nicht nur einen starren Vortrag nach dem anderen präsentieren“, sagt Tobias Lilie, zweiter Vorsitzender von Gedankengewitter. „Es soll ein Austausch auf Augenhöhe entstehen – in einem sicheren und wohlfühlenden Umfeld.“
Die Ursprungsidee kam von Andy Feind und Tobias Lilie, die gemeinsam mit Freunden den Verein Gedankengewitter gegründet haben, um dem Thema Depression mehr Sichtbarkeit zu geben. „Da wir Tobias Deusch und Urs Fischbach teilweise schon seit vielen Jahren kennen, war es für uns selbstverständlich, dass wir mit den beiden ins Gespräch gehen wollen“, erzählt Lilie. „Glücklicherweise waren beide begeistert von unserem Vorhaben und haben sofort zugestimmt, dass der Black Dog Day im Omega stattfinden kann und die Veranstaltung auch in jeglicher Hinsicht unterstützt wird.“
Der Name Black Dog leitet sich von Samuel Johnson und Winston Churchill ab, die beide ihre Depression mit einem schwarzen Hund verglichen. „Diese Metapher ist ziemlich passend für Depressionen. Warum? Das erläutern wir natürlich am Samstag vor Ort“, sagt Lilie. Dass der Aktionstag gerade im Oktober stattfindet, ist kein Zufall.
„Das Thema ist nicht nur jetzt wichtig, sondern immer“, betont Tobias Lilie. „Allerdings ist aktuell die Woche der seelischen Gesundheit. Da war es für uns klar, dass der Black Dog Day auch an diesem Wochenende stattfinden muss, weil das Thema jetzt besonders präsent ist. Zusätzlich beginnt jetzt wieder die dunkle Jahreszeit und somit in vielen Fällen auch eine schwierige Zeit für Betroffene und Angehörige.“
Vorurteile abbauen
Mit dem Black Dog Day wolle der Verein Gedankengewitter Aufmerksamkeit für psychische Erkrankungen schaffen, Vorurteile abbauen und das Thema enttabuisieren, erklärt Tobias Lilie. „Wir wünschen uns einen offenen und ehrlichen Austausch miteinander und möchten Brücken auf- und Vorurteile abbauen.“ Die Situation sei für viele Erkrankte schwierig – bedingt durch beispielsweise extrem lange Wartezeiten für Therapien, in denen es für viele Betroffene ums Überleben geht.
Wie sehr schon das Gespräch selbst helfen kann, betont Tobias Lilie eindringlich. „Bereits einfach darüber zu sprechen, Erfahrungen miteinander zu teilen und sich auszutauschen, kann schon einen großen Unterschied machen und dabei neue Impulse oder Ideen zur Genesung setzen“, sagt der Organisator der Veranstaltung.
Der Tag klingt mit Musik aus
Am Abend klingt der Black Dog Day mit Musik aus. Ein Konzert mit der Metal-Band Entoria und weiteren Künstlerinnen und Künstlern bildet den Abschluss eines Tages, der zeigen soll, dass Aufklärung, Gemeinschaft und Lebensfreude zusammengehören.
Die Krankheit
Symptome
Depression ist eine häufige psychische Erkrankung und kann Menschen jeden Alters treffen. Sie äußert sich nicht nur durch Traurigkeit, sondern auch durch Antriebslosigkeit, Schuldgefühle, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und den Verlust von Lebensfreude. Körperliche Beschwerden wie Schmerzen oder Erschöpfung können hinzukommen.
Auslöser
für Depressionen sind meist ein Zusammenspiel aus genetischen, biochemischen und psychosozialen Faktoren. Betroffene ziehen sich oft zurück und verlieren die Hoffnung. Doch eine Depression ist behandelbar. Psychotherapie, Medikamente, Bewegung und soziale Unterstützung können dabei helfen. Wichtig ist es, die Symptome ernst zu nehmen und frühzeitig professionelle Hilfe zu suchen, denn unbehandelt kann eine Depression lebensbedrohlich werden.