Ein mexikanischer Soldat hält Wache vor dem Staatsgefängnis in Ciudad Juárez, Mexiko, das zuvor von Kriminellen gestürmt worden ist. Foto: dpa/Christian Chavez

Mit gepanzerten Fahrzeugen haben bewaffnete Kommandos ein Gefängnis in Mexiko gestürmt und ein Blutbad angerichtet. 14 Menschen wurden getötet und 24 Häftlinge befreit.

Bei der versuchten Stürmung eines Gefängnisses haben Kriminelle im Norden von Mexiko mindestens 14 Menschen getötet. Zehn Sicherheitskräfte und vier Häftlinge kamen ums Leben, als die Angreifer in gepanzerten Fahrzeugen an der Haftanstalt in Ciudad Juárez an der Grenze zu den USA vorfuhren und das Feuer eröffneten, wie die Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaats Chihuahua mitteilte.

Bei der Attacke am Sonntag seien 13 weitere Menschen verletzt worden. Ziel des Angriffs war Medienberichten zufolge die Befreiung von Gefangenen. Mindestens 24 Häftlinge konnten während der Kämpfe fliehen.

Der Angriff löste Kämpfe unter den Häftlingen in dem großen Staatsgefängnis im Norden Mexikos nahe der Grenze zu den USA aus. Laut Medienberichten setzten Insassen Mobiliar in Brand und griffen Wärter an. Erst nach fünf Stunden konnten Sicherheitskräfte die Lage wieder unter Kontrolle bringen. 13 Menschen wurden nach Behördenangaben bei den Kämpfen verletzt. Unter den 14 Todesopfern waren zehn Gefängniswärter und Sicherheitsleute.

24 Häftlinge sind auf der Flucht

In der Haftanstalt sitzen Mitglieder verschiedener krimineller Banden und Drogenkartelle in voneinander getrennten Zellenblöcken ein. 24 Häftlingen gelang nach Angaben der Staatsanwälte während des bewaffneten Angriffs die Flucht. Angaben zu den genauen Umständen und zur Identität der Ausgebrochenen machten die Ermittler zunächst nicht. Vier Menschen wurden demnach festgenommen. Das genaue Motiv des Angriffs war zunächst unklar, die Ermittlungen laufen.

Die 1,5-Millionen-Einwohner-Stadt Ciudad Juárez liegt an der Grenze zur USA und leidet seit Jahren unter der Gewalt rivalisierender Drogenkartelle, die um die Kontrolle über die Schmuggelrouten in die USA kämpfen. In dem Gefängnis der Stadt kommt es immer wieder zu blutigen Kämpfen. 2009 waren bei einer Gefangenenmeuterei 20 Menschen getötet worden. Im vergangenen August starben drei Häftlinge bei Kämpfen zwischen Angehörigen rivalisierender Gangs.