Die Hiobsbotschaft rund um die Insolvenz der Gebäude-Eigentümerin des City-Rondells ist im Einkaufscenter allgegenwärtig. Doch wie ist die Stimmung unter den Mietern?
Wie geht es den Mietern im City-Rondell? Wie gehen Sie mit den Nachrichten rund um den Insolvenzantrag des Immobilienfonds um, dem das Center gehört?
Igor Kanevskiy, Inhaber von Heldmanns Apotheke, betont: Das Wichtigste sei, dass man weiter wie gehabt für die Kundinnen und Kunden da sei – und diese auch weiterhin kämen, damit das so bleiben kann.
Der Apotheker hat im Moment seitens des Center-Managements keinerlei Informationen vorliegen, dass es zu konkreten Veränderungen kommen wird, und er bleibt deshalb erstmal optimistisch.
Noch im Mai wird der Textil- und Non-Food-Discounter KiK einen Pop-up-Store im Schwarzwald-Baar-Center eröffnen. Das Unternehmen sieht den neuen Standort als „hervorragenden Zusatz zur bereits bestehenden KiK-Filiale in Schwenningen“.
Doch wie steht es um den Standort im Schwenninger City-Rondell, nachdem die Eigentümergesellschaft Insolvenz angemeldet hatte?
KiK bleibt mindestens für ein Jahr
„KiK wurde als Mieter über die Insolvenz der Eigentümergesellschaft des Einkaufscenters ‚City-Rondell’ informiert“, teilt das Unternehmen auf Anfrage unserer Redaktion mit und ergänzt: „Auf den Fortbestand der KiK-Filiale in Schwenningen hat dies keine Auswirkungen, wie man uns gegenüber schriftlich bestätigte.“ KiK werde die betreffende Filiale im Schwenninger City-Rondell zunächst für ein Jahr weiter betreiben, gibt das Unternehmen vorerst grünes Licht.
Dass der Discounter über die Insolvenz der Eigentümergesellschaft informiert worden ist, scheint eher die Ausnahme bei den Mietern des City-Rondells zu sein. Fragt man im Unterwäschegeschäft Speidel, beim Asia-Imbiss Mai-Wok oder bei der Metzgerei Tannenhof nach, klingt es unisono: Über die wirtschaftlichen Entwicklungen rund um das Einkaufscenter sei man nie offiziell in Kenntnis gesetzt worden.
„Machen so weiter wie bisher“
Überhaupt bedauere man die fehlende Kommunikation mit dem Centermanagement – und das schon seit Längerem. Bei Speidel habe man selber die Initiative ergreifen müssen und den Kontakt zum Management gesucht. Denn Existenzsorgen und Unsicherheit, was die Zukunft des jeweiligen Geschäfts angeht, klingen überall durch. „Wir machen so weiter wie bisher und hoffen, dass sich nichts für uns ändert“, sagt die Tannenhof-Mitarbeiterin. Der Mietvertrag sei erst vor nicht allzu langer Zeit auf weitere fünf Jahre verlängert worden.
Schon seit 19 Jahren am Standort ist Sarah Messner mit dem Modegeschäft Trendbereich, das sich mittlerweile zu einem Ankermieter des Einkaufscenters entwickelt hat. Mit dem Gerücht, dass sie das City-Rondell verlassen will, räumt sie auf: „Nein, wir bleiben.“ Die Insolvenz der Eigentümergesellschaft sei kein Grund, aus dem Mietvertrag auszusteigen.
Stets ein „Plan B“
Und auch wenn Sarah Messner ebenfalls den mangelnden Austausch und ebenso die Unterstützung vonseiten des Centermanagements beklagt, ist sie mit dem Standort zufrieden. Sie profitiere weniger von der Laufkundschaft, als vielmehr über die Stammkundschaft, die sie sich im Laufe der Jahre aufgebaut hat. Mittlerweile erreiche sie viele Kunden auch über die sozialen Medien.
Die Geschäftsführerin, die gleichzeitig den Trendbereich in Trossingen leitet, bleibt gelassen mit Blick Richtung Zukunft – aber auch realistisch. Man müsse schauen, wie sich die nächsten Jahre entwickeln – und stets einen „Plan B“ in der Tasche haben.