Direkt nach Verkaufsbeginn haben Conrad Lehmann und Maria Pascual alle Hände voll zu tun. Foto: Riesterer

Etwa 200 Exemplare der begehrten erzgebirgischen Christstollen hat Conrad Lehmann für zwei Verkaufstage aus der Partnerstadt Glashütte nach Schramberg mitgebracht – nur, dass nach dem ersten Verkaufstag ein großer Teil bereits ausverkauft ist.

Schramberg/Glashütte - "Was sind Sie denn für ein Verein?", fragt eine interessierte Passantin am Freitagvormittag, angelockt durch den ungewohnten Anblick eines Verkaufsstands vor dem Porzellanhaus Schinle in der Schramberger Innenstadt. Conrad Lehmann lächelt – trotz Mundschutz deutlich sichtbar – freundlich und erklärt, dass er von gar keinem Verein sei, sondern aus der Schramberger Partnerstadt Glashütte stamme. Er sei der Sohn von dem dortigen Bäckermeister Joachim Lehmann "und weil es hier viele Freunde unserer original sächsischen Weihnachtsstollen gibt, fahren wir jedes Jahr zur Adventszeit hierher und bringen ein paar mit". Inzwischen schon fast traditionell zum zweiten Adventswochenende. Über viele Jahre hatten unterschiedliche Vertreter aus Schrambergs sächsischer Partnerstadt auch schon an Stadtfesten oder dem Weihnachtsmarkt einen Stand.

Vier Sorten

Etwa 200 Stollen in vier verschiedenen Sorten – klassisch mit Rosinen, mit Mandeln, mit Mohn und ein "Partnerschaftsstollen Schwarzwälder Art" mit Kirschen und Schokolade – aus der väterlichen Backstube hatte er auf dem Weg nach Schramberg im Gepäck. Dazu noch verschiedene Sorten weihnachtlichem Gebäck wie Kokosmakronen oder Pfefferkuchen. "Mal schauen, ob es dieses Jahr reicht", sagt kurze Zeit nach Verkaufsbeginn die Schrambergerin Maria Pascual, die Lehmann am Stand hilft. Im vergangenen Jahr musste nach dem ersten Tag aus der Heimat nachgeliefert werden, weil bereits alles unter die Schramberger gekommen war.

Bestand schrumpft schnell

Um 9 Uhr hatte der Verkauf begonnen, der Bestand an Backwaren war nach kurzer Zeit bereits ordentlich geschrumpft. "Wir sind sehr zufrieden", freut sich Conrad Lehmann über die Nachfrage. "Es ist schön zu sehen, dass sich so viele Schramberger immer auf unseren Besuch freuen und bereits parat stehen, bevor wir überhaupt aufgebaut haben", sagt der Bäckermeister junior.

Wie im vergangenen Jahr bereits können die Schramberger die Partnerstadt-Spezialität trotz der Weihnachtsmarkt-Absage genießen: Johannes Kempf vom Porzellanhaus Schinle stellte gerne wie bereits 2020 einen Teil seiner Fläche vor dem Laden zu Verfügung. Als nach der Ankündigung, dass Lehmann wieder vor Ort sein werde, in Sachsen die Telefone aufgrund der Vorbestellungen nicht mehr still standen, halfen Kempf und sein Team sogar beim telefonischen Vorbestellungs-Dienst mit.