Die jungen Sänger begeisterten ihre Zuhörerschar. Foto: Kosowska-Németh

Das Freundschafts-Konzert zweier Jugendchöre bescherte dem Publikum im Bürgersaal einen heiteren und abwechslungsreichen Abend.

Zum dritten Mal empfing die Christophorus-Kantorei ihren Partner-Chor Puellae et Pueri (auf Deutsch: Mädchen und Jungen) aus Nový Jičin in der Tschechei mit offenen Armen. Den Austausch der beiden Ensembles leitete der damalige Chorleiter Michael Nonnenmann 2009 in die Wege.

 

Besonders die zweite Konzertreise 2015 nach Paris mit dem Zwischenstopp im Nordschwarzwald prägte sich stark ins Gedächtnis der Chorleitern von Puellae et Pueri, Karel und Andrea Dostal, ein. Am 15. April gab der Chor ein Konzert im Tschechischen Zentrum in Paris und trat danach in der Kathedrale Notre-Dame auf. An demselben Abend brach in dem gotischen Gebäude das verheerende Feuer aus.

Enthusiastisch begrüßten die Zuhörer den heimischen Chor

Sechs Jahre danach und auf den Tag genau werden die Gymnasiasten wieder an denselben Aufführungsstätten singen. Zuvor präsentierten sie ihr attraktives Programm dem Altensteiger Publikum gemeinsam mit der Christophorus-Kantorei.

Enthusiastisch begrüßten die Zuhörer den heimischen Chor, der unter der Leitung von Carina Engel mit den drei stilistisch unterschiedlichen a-capella Stücken das Konzert eröffnete. Dichte Akkorde, transparente Stimmenführung, beispielhafte Aussprache und ein üppiges Klangvolumen zeugten von einer erstklassigen Verfassung der Formation und verdienten zu recht den begeisterten Applaus.

Einfallsreiche, oft humorvolle Interpretationen der Lieder

Die jungen Tschechen stellten ein bunt gemischtes Programm aus geistlicher, volkstümlicher und populärer Musik vor und setzten dabei auf technische Präzision, Kontraste der Stimmungen, Kultiviertheit der Darbietung, Ausgewogenheit der Stimmgruppen sowie Vielfalt der Besetzung.

Eine gute Dreiviertelstunde lang unterhielten sie die Zuhörer (und Zuschauer) mit den einfallsreichen, oft humorvollen Interpretationen der Lieder in happigen Arrangements sowie einer hohen emotionalen Aussagekraft. Besonders eindrucksvoll interpretierte der Gesamtapparat ein englisches Madrigal von John Farmer, wobei sich die Zuhörer nicht weniger ergriffen zeigten von der vertonten, um zwei Violinen bereicherten Lyrik von Jiři Pavlica.

Geballte Stimmkraft forderte eine nächste Welle der Bravorufe

Einige Extra-Bonbons wie das im rasanten Tempo aufblitzende Volkslied „Prši, prši“ (Es regnet, es regnet), die zwei amüsanten, sauber und mit lockerer Schauspielerei dargebotenen a capella-Sextette oder das finale, vom Leben sprühende Volkslied aus dem Balkan „Voro, voro“ quittierte das Publikum mit einem Beifallregen.

Zum Konzertschluss schlossen sich die beiden Chöre zu einer Großformation zusammen, und ihre geballte Stimmkraft forderte eine nächste Welle der Bravorufe und des Johlens heraus. Nachdem die Chorleiter kleine Aufmerksamkeiten untereinander ausgetauscht hatten, holten die Gastfamilien die tschechische Schar zu sich nach Hause ab.