Nicht nur bei der Schau-Übung, auch im Separee schenkte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht den Soldatinnen und Soldaten ihr offenes Ohr. Foto: Grimm

Wie einsatzbereit ist die Bundeswehr? Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht will es genauer wissen und hat am größten Bundeswehrstandort des Landes genauer nachgefragt.

Stetten a. k. M. - Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hat am Dienstag das Artilleriebataillon 295 in Stetten am kalten Markt, dem größten Bundeswehrstandort in Baden-Württemberg, besucht. Zu Beginn suchte die Ministerin das Vier-Augen-Gespräch mit dem Kommandeur des Verbandes, Oberstleutnant Kevin Freudenberger, um sich danach über die Qualität der Ausbildung in den einzelnen Teilabschnitten zu informieren – insbesondere über die Einsatzlandesspezifische Ausbildung (ELSA) der Soldatinnen und Soldaten, die für den Einsatz im westafrikanischen Mali ausgebildet werden.

Viel Zeit für Gespräche mit Soldaten

Der Truppenbesuch der Ministerin stand unter dem Leitthema der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr. Deshalb hat die Verteidigungsministerin auch die 6. Batterie des Artilleriebataillons 295 besucht, die momentan junge Rekruten für den Verband ausbildet. In der Grundausbildung erwerben die Soldaten ihr militärisches Basiswissen für ihren Dienst in Bundeswehr. Zum Programm der Ministerin gehörte auch das Gespräch mit Soldatinnen und Soldaten, für das sie sich viel Zeit nahm. In einer statischen Waffenschau stellte das Artilleriebataillon 295 sein militärisches Großgerät vor, wie beispielsweise die Panzerhaubitze 2000 und das Mittlere Raketenartilleriesystem MARS II, die als Rückgrat der Artilleriekräfte des Deutschen Heeres gelten.

Allein mit der Ministerin – ohne Vorgesetzte und Presse

Die Ministerin, die mit einem Hubschrauber der Luftwaffe anreiste, informierte sich über die einzelnen Ausbildungsstationen und suchte immer wieder das Gespräch mit den Soldaten. Um unbefangen sprechen zu können, also ohne Presse und auch ohne Vorgesetzte, bekamen die Soldatinnen und Soldaten mehr als eine Stunde Zeit mit der Ministerin allein in einem Raum.

In den gut viereinhalb Stunden ihres Besuchs, begleitet von den beiden Wahlkreisabgeordneten Robin Mesarosch (SPD) und Thomas Bareiß (CDU), machte sie sich ein Bild von der vielfältigen Ausbildung des Artilleriebataillons, das Teil der Deutsch-Französischen Brigade ist. Die Ministerin und ihre Begleiter, darunter Stettens Bürgermeister Maik Lehn, zeigten sich beeindruckt von der statischen Waffenschau mit dem Großgerät wie dem Raketenwerfer MARS II, dem mit Technik und Elektronik vollgestopften Artillerie-Ortungsradar Cobra und der fast 60 Tonnen schweren Panzerhaubitze 2000. Einer der Begleitsoldaten bezeichnete das Gerät so: "Das sind 60 Tonnen Demokratie!"