Hermann Friedrich (links) und Klaus Burkhardt kandidieren nach mehr als 20 Jahren nicht mehr für den Vorsitz. Der Verband ist auf der Suche nach Nachfolgern. Foto: Braun-Witt

Reform: Schwäbischer Chorverband plant Neuerungen / Chorverband Kniebis Nagold auf Kandidatensuche

Nagold. Zu einem Infoabend bezüglich einer Strukturreform der Regionalchorverbände aus den Kreisen Calw und Tübingen, die zum Chorverband Kniebis Nagold zählen, luden der erste Vorsitzende Hermann Friedrich, sowie dessen Stellvertreter Klaus Burkhardt, nach Nagold ein. Anfang September trafen sich bereits die Vorstände aus dem Kreis Freudenstadt in Dornstetten zum gleichen Thema.

Zehn statt der bisher 24 Regionalverbände für mehr Qualität

Der Schwäbische Chorverband informierte über den neuesten Stand der Entwicklung. Im Moment zählt der Schwäbische Chorverband 24 Regionalverbände (23 Flächenverbände plus den Verband Stuttgarter Kinder- und Jugendchöre). Dieser große Chorverband soll nun neu strukturiert werden. Man verspricht sich von der Zusammenlegung und Verschiebung der Grenzen von 24 auf zehn Regionalverbände, die Chance einer Qualitätssteigerung und Professionalisierung, sowie eine Verbesserung von Angeboten für die einzelnen Vereine und Chören. Mit einer hauptamtlichen Geschäftsstelle, die mit festen Sprechzeiten arbeitet, könne man eine zentrale Stelle schaffen, die Vorständetagungen, Weiterbildungen für Sänger, welche zu einheitlichen Leistungsstandards führen, Seminare für Führungskräfte, sowie Unterstützung und Wissenswertes im Vereinsrecht, problemlos anbieten und organisieren könne. Auch Argumente, wie den Abbau von Doppelstrukturen, um Kosten zu sparen, eine Entlastung des Ehrenamts, einheitliche Ansprechpartner der Verbände in den Landkreisen zu schaffen, bis hin zur Bündelung von Kräften und eine höhere Transparenz der Vorgänge, dienen diesem Ziel.

Die Attraktivität des Chorsingens innerhalb der Region selbst würde aufgewertet. Die Synergie-Effekte mit anderen Verbänden der Amateurmusik wie, zum Beispiel der Zusammenarbeit mit Musikschulen und Blasmusikern wäre eine weitere zukunftsorientierte Maßnahme. Die Kooperationen mit Schulen und Vereinen könnten flächendeckend in die Kulturlandschaft integriert werden.

Letztendlich wurde man sich in der Versammlung einig, dass man einer Zusammenlegung von Regionalchorverbänden viel Positives abgewinnen könne. Zumal wird es den einzelnen Chören freistehen, welchem Verband sie sich letztlich anschließen. "Ändern tut sich für den einzelnen Chor nichts", so das Zitat von Chorverbandspräsident Hermann Friedrich.

Hermann Friedrich, der seit 1997 den Chorverband Kniebis-Nagold führt, sowie sein Stellvertreter Klaus Burkhardt, der seit 1999 im Gremium sitzt, werden nicht mehr kandidieren. Beide Herren hatten dies bereits vor drei Jahren in einer Versammlung angekündigt. Seither ist der Chorverband mit seinen 1300 Sängern und Sängerinnen auf der Suche nach Nachfolgern. Auch die Stelle für die Öffentlichkeitsarbeit und der Jugendvertretung ist bis dato nicht besetzt. Am 16. Oktober findet die öffentliche Vollversammlung in Wittendorf bei Loßburg statt. Hermann Friedrich appellierte nochmal eindringlich an die Versammlung, sich nach geeigneten Kandidaten umzuschauen.