Der Chor „The Voices“ besteht seit 25 Jahren. Er feierte das Jubiläum durch einen Auftritt mit der Lehrerband Althengstett. Das Kurhaus in Schömberg war am Samstagabend ausverkauft. Für Chorleiterin Salome Tendies war es der letzte Auftritt.
Zusammen mit der Lehrerband Althengstett zeigte der Chor eine grandiose Vorstellung. „Music, Joy and Happiness – Cheers to 25 Years of The Voices“ lautete der Titel des Jubiläumskonzerts.
Viele der Gäste mussten an der Abendkasse im Kurhaus Schömberg sogar wegen Überfüllung zurückgewiesen werden. Ein Moment, der die Anziehungs- und Ausstrahlungskraft aller am Abend aufgetretenen Künstler dokumentierte.
Ob Rock- und Pop-Klassiker, Musical-Melodien oder besinnliche Balladen. Sänger und Musiker begeisterten für Stunden ihr Publikum. Sie trafen damit nicht nur den Geschmack ihrer Zuhörer, sondern setzten auch Meilensteine im überfüllten Kursaal.
Premiere mit Lehrerband Erstmals mit dabei war die Lehrerband Althengstett (LBA). Mit diesem Jubiläumskonzert feierte der Chor „The Voices“ ein Vierteljahrhundert Chorleben mit unzähligen, teils auch überregionalen Auftritten und Konzertereignissen. Es ging für die rund 50 Sängerinnen und Sänger am Abend auch ein lang gehegter Wunsch nach einem gemeinsamen Auftritt mit der LBA in Erfüllung. Denn vor fünf Jahren war das gemeinsame Projekt schon einmal fest geplant und fiel damals der Pandemie zum Opfer.
Abschied von Tendies Vielleicht habe es aber auch so sein sollen, sagte der Vereinsvorsitzende Wolfgang Scheuermann, denn mit diesem Konzert habe man gleichzeitig einen krönenden Abschluss einer mehr als acht Jahre währenden Zusammenarbeit mit der beliebten und geschätzten Chorleiterin Salome Tendies setzen wollen. Unter ihrer Führung, ihrem steten Zuspruch, ihren fördernden und stets von Wertschätzung ebenso wie von Humor geleiteten Proben, so Scheuermann in fühlbarem Einklang mit den Chormitgliedern weiter, seien „The Voices“ überhaupt nur das geworden, was sie heute darstellten. Um so mehr bedauere man die Entscheidung, wenn gleich man auch Verständnis dafür aufbringe.
Künftig verstärkt in der Ausbildung tätig
Tendies will sich künftig verstärkt der Ausbildung des Musiker- und Chorleiter-Nachwuchses widmen. Eine Aufgabe, wie sie selbst betonte, die ihr viel Zeit und Einsatz abringen werde. Demzufolge habe sie schweren Herzens zum Ende des Monats die Chorleitung von „The Voices“ abgegeben. Neuer Chorleiter wird Bastian Levacher aus Calw.
Vier verschiedene Stimmlagen
Als Mitglied im Schwäbischen Chorverband (SCV) und dem Chorverband Nordschwarzwald singt der auch altersmäßig gemischte Chor in vier verschiedenen Stimmlagen die unterschiedlichsten Stilrichtungen.
Tendies war gerne Chorleiterin, wie sie selbst am Ende des Konzertes meinte, weil dieser Chor einen unglaublich herzlichen und zugewandten Umgang miteinander pflege. „Alle singen sich gerne die Seele aus dem Leib und machen mit jedem Konzert spürbare Fortschritte. Wir lachen viel und sind einfach gerne beieinander. Ihr seid mir ans Herz und ins Herz gewachsen“, bedankte sie sich bei allen.
Vor Schömberg leitete Tendies als Chordirektorin in Pforzheim den Theater-, Extra- und von ihr gegründeten Kinder-Chor. Außerdem arbeitete sie als Lehrbeauftragte für Dirigieren an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, wo sie 2012 ihren Master-Abschluss in Dirigieren mit Schwerpunkt Chor und Chorsinfonik erlangt hatte.
Dass zum Abschluss dieser Ära tatsächlich dann auch noch die LBA unter Leitung von Gerhard Kolb, der alle Stücke des Abends für das gesamte Ensemble zuvor noch selbst umschrieb und arrangierte, so unglaublich stark begleitete, lässt das Prädikat „maximal unterhaltsamer Abend“ eher untertrieben erscheinen.
Nächstes Jubiläum steht an Die achtköpfige Lehrerband Althengstett blickt ihrerseits bereits auf eine doppelt so lange Tradition als der Chor „The Voices“ zurück. Sie feiert nächstes Jahr ihr 50-jähriges Bestehen und hat damit längst selbst das Schwabenalter erreicht. Die mit viel Leidenschaft und der charmanten Frontsängerin Meric Sener musizierenden Pauker Rolf Kanzleiter, Gerhard Kolb, Kurt Habart, Roland Herdter, Alexander Geier, Peter Knörr-Jung und Lucas Hansen harmonieren prächtig miteinander und sind weit über die Region hinaus bestens bekannt und beliebt.
Fetzige Rhythmen
Mit ihren schwungvollen Auftritten, fetzigen Rhythmen, knackigen Rockriffs und täuschend ähnlichen Coversongs bilden sie eine ideale und nie zuvor dagewesene Komplettierung zum Chor „The Voices“.
Von den rund 20 Titeln, eine Hommage an die Zeit von den 1950er- bis zu den 1070er-Jahren, wurde mehr als die Hälfte gemeinsam vorgetragen. Ob Africa, Put Your Hand, Proud Mary, Eye of the Tiger, Mama Loo, Hallelujah oder Mr. Sandman, alle diese bekannten Songs wurden gespielt, meist auch unter singendem und tänzerischem Einbezug des Publikums. Selbst an Bohemian Rhapsody der legendären Gruppe Queen wagte man sich heran und vermittelte viele unbeschreibliche Gänsehautmomente.
Mit stehenden Ovationen, frenetischem Beifall und drei Zugaben endete ein unvergesslicher Abend höchster Qualität und Emotionen.