Es war ein besonderer Auftritt. Vor gut tausend Besuchern auf dem Schlossplatz und Millionen vor dem Fernseher sangen am Freitagabend vier Chöre um den Sieg beim Chorduell des SWR und unserer Zeitung. Die Murphy Singers aus Stuttgart gefielen am besten.
Stuttgart - Es war ein besonderer Auftritt. Vor gut tausend Besuchern auf dem Schlossplatz und Millionen vor dem Fernseher sangen am Freitagabend vier Chöre um den Sieg beim Chorduell des SWR und unserer Zeitung. Die Murphy Singers aus Stuttgart gefielen am besten.
Der Titel klingt martialisch. Doch bei diesem Duell gab es keine rauchenden Colts, es schwebte kein Pulverdampf über den Schlossplatz und am Ende sank auch niemand hernieder in den Feinstaub vor der Jubiläumssäule. Singende Cowboys wie Roy Rodgers gab es zwar einstmals, doch beim Chorduell waren andere Eigenschaften als Treffsicherheit und schnelles Ziehen gefordert. Intonation, Rhythmik, Balance, Dynamik und Artikulation bewertete die Jury, und die Zuschauer zuhause fragten sich einfach : Wer gefiel mir am besten? Es waren die Murphy Singers aus Stuttgart.
Ihre Reise führte sie nach New York und ins Glück. In glitzernden Kostümen hatten sie ihre Version des Broadway-Klassikers „New York, New York“ vorgetragen. Geübt hatten sie mit ihrem Paten Max Mutzke, der nicht nur hinter den Kulissen gefordert war. Er sang auf der Bühne im Schlosshof seinen Grand-Prix-Song von Istanbul „Can’t wait until tonight“. 90 Minuten Programm fürs TV wollen gefüllt sein. Dafür allein reicht ein Chorduell nicht. Selbst wenn wie bei diesem speziellen Duell ein Quartett wetteifert.
Von den 65 Chören, die sich mit Hörproben beworben hatten, schafften es neben den Murphy Singers ins Finale: daChor aus Dahenfeld bei Neckarsulm mit „Let me entertain you“ von Robbie Williams, Stimmbänd aus Straßdorf bei Schwäbisch Gmünd mit „Männer“ von Herbert Grönemeyer und der Gospelchor Forst aus der Nähe von Karlsruhe mit „We are going down“ von den Les Humphries Singers
Die Patin der Gospelsänger war, na klar, eine Nonne. Zodwa Selele singt sonst beim Musical „Sister Act“ in Möhringen, am Freitag machte sie einen Ausflug auf den Schlossplatz. Pe Werner unterstützte daChor, der Produzent André Franke und die Sängerin Linda Hesse die Stimmbänd. Alle Profis traten auch auf, doch die Bühne gehörte vor allem den Hobbymusikern.
Und die Murphy Singers ließen sich die Show nicht stehlen. Kein Wunder bei einer energischen Chorleiterin wie Gabriele Grabinger. Die Ausrede, nicht singen zu können, lässt sie nämlich niemandem durchgehen. „Wer sprechen kann, kann auch singen“, sagt sie. Aber gleich so gut wie ihr Chor? Mit ihren Sangeskünsten siegten sie bei diesem ganz speziellen Duell.
An diesem Samstag wird der Schlossplatz zum Open-Air-Kino: Die „Tatort“-Folge „Spiel auf Zeit“ mit den Stuttgarter Kommissaren Lannert und Bootz feiert Premiere um 20.30 Uhr. Der Pfingstsonntag startet um 11 Uhr mit einer SWR-2-Matinee, am Abend schickt SWR 3 um 19 Uhr die Comedians Andreas Müller und Christoph Sonntag auf die Bühne. Am 20. Mai endet das Festival um 19 Uhr mit einem „Best of“ aus allen „SWR 1 Pop & Poesie in Concert“-Staffeln mit Matthias Holtmann.