In einem Überseecontainer war durch Selbstentzündung einer Substanz ein Chemieunfall ausgelöst worden. Foto: dpa/Dieter Leder

Nach einem Chemieunfall in Mannheim, bei dem 17 Menschen verletzt worden sind, rechnen Feuerwehr und Stadt nicht mit einem schnellen Ende des Einsatzes.

Nach dem Chemieunfall im Mannheimer Hafen ist ein schnelles Ende des komplizierten Einsatzes nicht zu erwarten. Er werde noch einige Stunden dauern, „wenn nicht Tage“, sagte ein Feuerwehrsprecher am Donnerstagmorgen. Auch die Stadt geht laut einer Mitteilung vom Mittwochabend davon aus, dass der Einsatz voraussichtlich noch mehrere Tage in Anspruch nehmen wird. „Abhängig von den weiteren Entwicklungen wird der Seecontainer in den nächsten Tagen geöffnet werden. Der Zeitpunkt dafür lässt sich derzeit allerdings noch nicht absehen“, ist in dem Bericht zu lesen.

Es treten laut Feuerwehr keine Gefahrenstoffe aus, nach Angaben der Stadt von ist die Lage stabil. Der defekte Seecontainer werde weiter gekühlt, um die gefährliche Reaktion in seinem Inneren zu kontrollieren.

Luftmessungen bislang unauffällig

Anwohner im Jungbusch, der Neckarstadt-West und den ausgewiesenen Gebieten der Innenstadt werden gebeten, weiterhin vorsorglich Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Luftmessungen der Feuerwehr dauern an verschiedenen Punkten im Stadtgebiet weiterhin an. Laut der Stadt haben die Messungen bislang keine erhöhten Werte ergeben. Der Aufenthalt im Freien sei somit grundsätzlich unbedenklich.

Durch Selbstentzündung einer Substanz in dem Überseecontainer war am Dienstag ein Chemieunfall ausgelöst worden. Dabei waren 17 Menschen verletzt worden. Bei der ausgetretenen Chemikalie handelt es sich nach Angaben der BASF Ludwigshafen um ein leicht reaktives, schon sehr altes Bleichmittel für Textilien. In dem für die Türkei gedachten Container sind demnach rund 220 Fässer mit 22 Tonnen Hydrosulfit gelagert. Bei dessen Selbstzersetzung werden Schwefeldioxid und andere Schwefelsalze freigesetzt.