Freiwillige des Calwer Kreises des Verkehrsclubs ACE sowie zwei Hauptamtliche checkten am Donnerstagabend die Rastplätze Hirtenhaus auf der Eutinger Gemarkung. Foto: Morlok

Der Parkplatz Hirtenhaus an der Autobahn bekommt bei einer Wertung "sehr gut". Ein paar Mängel gibt es trotzdem. Zum Beispiel die Belechtung.

Horb/Eutingen - Der ACE, Deutschlands zweitgrößter Autoclub, nimmt bei seiner diesjährigen Clubinitiative die etwa 1500 unbewirtschafteten Rastplätze auf den bundesweit rund 13 000 Autobahnkilometern ins Visier. Dies aktuell auch in Baden-Württemberg und heruntergebrochen auf die Region an den entsprechenden Rastplätzen entlang der A 81 von Herrenberg bis hinter Horb.

Mit drei Fahrzeugen waren die ehrenamtlichen Inspekteure um den Calwer ACE-Kreisvorsitzenden Andreas von Pigage, die von den beiden Hauptamtlichen Sven Hübschen und dem Regionalbeauftragtem Elias Schempf unterstützt wurden, am Donnerstagabend unterwegs.

Sie kontrollierten unter anderem die beiden Rastplätze "Hirtenhaus", die auf der Eutinger Gemarkung liegen.

Checkliste abgearbeitet

Ausgestattet mit einem geschulten Auge für die Mängel, die auf einem unbewirtschafteten Rastplatz lauern können, einer Checkliste, die akribisch abgearbeitet wird, und zudem jahrelanger Erfahrung machten sich die Freiwilligen, darunter auch der 80-jährige Helmut Gohl, auf ihre Runde über den Rastplatz. Gut eine Viertelstunde waren sie unterwegs, um dann festzustellen, dass der Ratsplatz Hirtenhaus in Fahrtrichtung Stuttgart zu einem der besseren Rastplätze zählt. Zwölf Punkte und damit ein "sehr gut" standen am Ende der Begehung auf dem Prüfungsbogen, der in fünf Hauptkategorien unterteilt ist.

An oberster Stelle stehen die Verkehrssicherheit und die Anzahl der Parkplätze. Hier wird geschaut, ob eine Trennung von LKW/Bus-Plätzen zu den PKW-Plätzen gegeben ist, ob die Beleuchtung funktional ist, wie es um die Fußgänger-Sicherheit bestellt ist, ob es eine behindertengerechte Ausstattung, zum Beispiel durch abgesenkte Bordsteine, gibt, und ob die Notrufsäule gut erreichbar ist. Hier gab es lediglich für die Beleuchtung, da nicht vorhanden, null Punkte, der Rest war ziemlich in Ordnung. "Die Notrufsäule steht etwas abseits und ist für einen Rollstuhlfahrer nicht erreichbar. Die könnte etwas zentraler, in der Nähe der Toilette aufgestellt werden", so ein Verbesserungsvorschlag von Hübschen.

Sauberkeit: Alles bestens

Kategorie Zwei ist die Sauberkeit am Gelände und beim Mülleimer. Hier war alles bestens. Ganz wichtig die Toiletten. Auch hier gab es die volle Punktzahl, denn Sauberkeit im Allgemeinen, die Beleuchtung im Häuschen und die Barrierefreiheit waren ebenso gegeben wie die Hygieneartikel wie Seife, Handtücher und Klopapier.

Bei der Ausstattung gab es beim Lärmschutz einen Punktabzug. Was nicht da ist, kann man nicht bewerten, und die Weitinger können ja bekanntlich ein Lied davon singen. Sitzbänke und Grünflächen sind dagegen vorhanden und okay, doch Extrapunkte für Mülltrennung, den Spielplatz und die Hundewiese, Wickelmöglichkeiten am WC, Video-Überwachung und E-Ladestation gab es keine.

E-Ladestation fehlt

Gerade das Fehlen der E-Ladestationen auf den allermeisten Park- und Rastplätzen sehen die Verantwortlichen des Automobilclubs als großes Hindernis bezüglich der von Berlin so geforderten und geförderten E-Mobilität. "Ein Auto, das ich unterwegs nicht aufladen kann, das kaufe ich nicht", so der sinngemäße Gedanke eines der ACE-Inspektoren.

Zweimal im Jahr besuchen die Mitglieder der 111 ACE-Kreise in der Bundesrepublik im Jahr die unbewirtschafteten Rastplätze, um sich so ein neutrales Bild vom Zustand der Rastanlagen zu machen, so eine abschließende Info der Herren, die mit ihren Ortsbegehungen und der anschließenden Dokumentation einen wichtigen Beitrag für alle Autofahrer leisten.

Fotowettbewerb

Apropos Bild: Unter dem Motto "Wie sieht es denn hier aus – schön oder schaurig" ruft der ACE noch bis zum 30. September zu einem Fotowettbewerb auf. Fotografieren, hochladen und (vielleicht) gewinnen ist unter www.ace-clubinitiative.de möglich.