Die neue Nummer 1 der deutschen Singlescharts heißt „Summertime“ und stammt von dem Rapper Kontra K. Doch wo hat er die Melodie für seinen Song geklaut?
Nach 21 Wochen sind Udo Lindenberg und Apache 207 und ihr Song „Komet“ nicht mehr auf Platz eins der offiziellen deutschen Singlecharts. Dorthin hat es jetzt erst einmal der deutsche Rapper Kontra K mit dem Song „Summertime“ geschafft. Um das ungewöhnliche Erfolgsduo – zumindest vorübergehend – von der Chartspitze zu verdrängen, musste er sich aber bei einem anderen Hit bedienen. Den Kern des Songs bildet die Melodie von „Summertime Sadness“ von Lana Del Rey.
Kontra K feat. Lana Del Rey: Summertime
Wir möchten den Erfolg von Kontra K, der angeblich weltexklusiv die Erlaubnis hatte, Lana Del Reys Song zu verwenden, nicht komplett schlechtreden. Der Berliner rappt einigermaßen originell über eine große Liebe („Wenn du gehst, bin ich nicht komplett, wie die Jackson Five ohne Michael“). Der Song bleibt aber, trotz Kontra Ks martialischem Auftreten, arg gefällig. Das hatte das Original aus dem Jahr 2012 eine viel größere Dramatik. Der Song hat auch elf Jahre später nichts an seiner wehmütigen Grandezza eingebüßt.
Lana Del Rey: Summertime Sadness
Und auch die sperrig-schöne Adaption, die die Band Die Nerven vor zehn Jahren von Lana Del Reys „Summertime Sadness“ unter dem Titel „Sommerzeit Traurigkeit“ veröffentlicht hat, gefällt uns immer noch viel, viel besser, als das, was Kontra K daraus gemacht hat. Mit diesem Song begann übrigens der sensationelle Aufstieg des Stuttgarter Noiserock-Trios zu einer der besten Bands Deutschlands.
Die Nerven: Sommerzeit Traurigkeit
Bei den offiziellen Single- Charts folgen auf „Summertime“ (Kontra K feat. Lana Del Rey) und „Komet“ (Udo Lindenberg & Apache 207) auf Platz drei „Mädchen auf dem Pferd“ (Luca-Dante Spadafora, Niklas Dee & Octavian), auf Platz vier „9 bis 9“ (SIRA, Bausa & badchieff) und auf Platz fünf „Tabu“ (Yung Yury & Damn Yury). Bei den Album-Charts belegt Samy Deluxe mit „ Hochkultur 2“ den ersten Platz, gefolgt von Travis Scott („Utopia“), Hansi Hinterseer („Glaub an dich: Von Herzen das Beste“), Neil Young („Chrome Dreams“) und Mo-Torres („Heute war alles besser“).