Laura Beck joggt den Weg entlang – beim Charitylauf wird eine Gruppe laufen. Foto: Jansen

Querschnittslähmung ist bis heute nicht heilbar – Anfang Mai gehen deshalb auch Wildberger wieder an den Start, um beim weltweit stattfindenden „Wings for life World run“ Geld für die Forschung zu sammeln. Dafür muss niemand übermäßig sportlich sein – auch ein gemütlicher Frühlingsspaziergang kann ins Ziel führen. Wir haben uns den Lauf und die Strecke schon vorab angeschaut.

Laufen für die, die es nicht können, ist das Motto des weltweit stattfindenden Charitylaufs Wings for life World run. Der startet wieder am Sonntag, 4. Mai, Startschuss ist um 13 Uhr. Schon im vergangenen Jahr hatte Laura Beck diese Aktion nach Wildberg gebracht – und geht in diesem Jahr in die zweite Runde.

 

Beim Charitylauf werden 25 Euro Startgebühr bezahlt – die fließen dann komplett in die Forschung zur Querschnittslähmung – damit diese vielleicht eines Tages heilbar wird.

Neben der guten Tat erwartet die Teilnehmer aber auch eine malerische Strecke. Die offizielle Route führt von der Musikschule Wildberg zur Pfrondorfer Mühle. An der erst nahezu stillstehenden, später fröhlich plätschernden Nagold entlang, am Wehr vorbei, durch sattgrüne Wiesen mit einigen frühlingsfrischen Bäumen und schließlich einem kleinen Waldstück. In der Frühlingssonne wechseln sich schattige und sonnige Abschnitte ab, der Weg macht einige Kurven, ist aber weitestgehend eben. Auf den geringen Anstiegen bietet sich dann ein weitläufiger Ausblick auf die Frühlingslandschaft.

Anmeldung über App

Eigentlich wollte man doch einen ganz anderen Wanderweg erkunden? Das ist kein Hindernis. Beim Lauf melden sich die Teilnehmer über eine App an. Diese misst dann, wie viel gelaufen wurde. Deshalb kann auch überall gelaufen werden – ob in Wildberg oder durchs eigene Wohnviertel.

Doch auf den „offiziellen Strecken“ kann zusammen mit Gleichgesinnten gelaufen werden – Sport ist auch Gemeinschaft. Ein kleiner Plausch beim Spaziergang ist möglich, für andere ist es ein Ansporn, mit anderen zu laufen, zu joggen oder gemeinsam Nordic Walking zu betreiben.

Gleichgesinnte gibt es übrigens weltweit: Denn der Lauf findet in zahlreichen Ländern statt und wird von internationalen Firmen unterstützt. Über die App kann man auch Videoschnipsel oder Bilder einreichen – oder sich eine Live-Berichterstattung über die verschiedenen Event-Schauplätze anhören.

Toller Ausblick: Auf dem Weg bietet sich ein schöner Blick auf die Natur Wildbergs. Foto: Jansen

Was Laura Beck besonders an diesem Lauf mag: „Jeder kommt ins Ziel.“ Denn die Ziellinie liegt nicht vor den Läufern, sondern hinter ihnen. Mit einem Vorsprung von einer halben Stunde fangen die Läufer an, dann startet das „Catcher Car“, zu deutsch, Jägerauto. Das existiert nur virtuell und „verfolgt“ die Läufer mit der Ziellinie. Erreicht es einen Teilnehmer, ist dieser im Ziel angekommen. So können auch Menschen, die nicht schnell laufen können oder „nur“ einen gemütlichen Maispaziergang machen möchten, die Ziellinie problemlos erreichen – oder besser von ihr erreicht werden.

„Für manche ist ein Kilometer sehr viel“

Dennoch: Weltweit betrachtet werden teils herausragend lange Strecken gelaufen. Rekorde liegen bei etwa 70 Kilometern, bis geübte Leistungsläufer von der Ziellinie eingeholt werden. Das ist beeindruckend, aber nicht der Anspruch. Jeder läuft, so viel er kann und mag. „Für manche ist ein Kilometer sehr viel“, sagt Beck.

Der etwas mehr als fünf Kilometer lange Weg ist asphaltiert und weitestgehend eben – auch Gelegenheitsspaziergänger können ihn gut bewältigen. Dank dem festen Untergrund können auch Eltern mit kleinen Kindern im Kinderwagen oder Buggy die Strecke mitlaufen – und die, um die es eigentlich geht: Menschen, die im Rollstuhl sitzen. Ansonsten sollen aber keine Räder genutzt werden.

Laura Beck bereitet den Lauf in Wildberg vor: Sie stiftet auch Getränke für die Läufer und hat einige lokale Sponsoren für den Charitylauf gewinnen können. Die gemeinsamen Läufer treffen sich schon früh vor dem Start – dann gibt es auch noch einmal einen kleinen Technik-Check, damit die App auch bei allen richtig funktioniert.