Vom Bahnhof in St. Georgen aus die Umgebung erkunden – das hat das 9-Euro-Ticket für einen geringen Preis ermöglicht. Ein schönes Erlebnis, doch nicht ohne Pannen. Foto: Moser

Das 9-Euro-Ticket ermöglichte in den Sommermonaten Ausflüge mit Bus und Bahn. Christel Paskal, freie Mitarbeiterin unserer Redaktion, nutzte die Gelegenheit. Sie schildert ihre Erlebnisse.

St. Georgen - Bewusst hat sie sich in der Sommerzeit keine Reisen in die Ferne ausgesucht, sondern die nahe Umgebung gründlicher kennengelernt. Fahrten mit dem öffentlichen Nahverkehr und dem 9-Euro-Ticket führten sie nach Schramberg in dortige Museen. Auch der neu angelegte Zusammenfluss von Brigach und Breg in Donaueschingen wurde so erreicht.

Sitzplätze sind im Zug Mangelware

Doch eine Sonntagstour mit der Bahn nach Ötigheim brachte Probleme. Als Schienenersatzverkehr fuhr ein Bus über Triberg und Hornberg und einer direkt nach Hausach. Dort ging es im Zug weiter, und die Abteile füllten sich stetig. Ab Offenburg waren Sitzplätze Mangelware. Die Menschen standen in den Gängen.

An diesem heißen Tag funktionierte die Klimaanlage nicht. Ein Reisender stellte sich in den Durchgang zwischen zwei Waggons, um Luft zu bekommen. Immerhin: Während des Schienenersatzverkehrs starteten die Züge von St. Georgen Richtung Konstanz in der Regel pünktlich, da sie am Bahnsteig seit der Ankunft von dort warteten. Seit Ende August fährt die Bahn im Zwei-Stunden-Rhythmus.

Anschluss ist nicht mehr erreichbar

Da nun Reisende von zwei Fahrten in einem Zug Platz finden mussten, war Chaos vorprogrammiert. So sollte an einem Montag ein Zug von Karlsruhe Richtung Konstanz um 12.57 Uhr in St. Georgen los fahren. Dieser kam aber erst um 13.45 Uhr dort an. Natürlich waren alle Anschlusszüge mit dieser Verspätung nicht mehr zu erreichen. Die Rückfahrt am späten Abend gestaltete sich ähnlich. Die Reisenden waren jedoch froh, dass der Zug überhaupt gefahren ist, auch wenn er rund fünf Minuten später am Ziel angekommen ist.

Ausfallender Zug startet dennoch pünktlich

An einem Samstag meldete der Lautsprecher am Bahnsteig: "Durch kurzfristige Erkrankung des Lokführers fällt dieser Zug aus." Wer beharrlich im Zug blieb, erlebte dennoch, dass genau dieser pünktlich startete.

Probleme hatten in den Sommermonaten vor allem auch Radfahrer: Sie konnten mit ihren Gefährten in den überfüllten Zügen nicht immer mitgenommen werden. So erging es einem Ehepaar, das in Wolfach war und von Hausach nach Villingen und von dort nach Unterkirnach wollte. Da sie vom Schienenersatzverkehr nichts wussten, radelten sie mit ihren E-Bikes über Hornberg-Reichenbach nach St. Georgen. Dann war der Akku leer. Der Mann gelangte mit dem Bus schließlich auf Umwegen nach Unterkirnach, um anschließend mit seinem Auto Frau und Fahrräder abzuholen.