Die Wildbergerin Chantal Hagel spielt in der Frauen-Bundesliga für die TSG Hoffenheim. Foto: Eibner

Den Sprung in den EM-Kader hat Chantal Hagel nur knapp verpasst. Jetzt fiebert die Wildbergerin von zu Hause aus mit – und traut Deutschland in England viel zu.

Wildberg - Bei der Europameisterschaft in England treffen die deutschen Fußball-Frauen am Samstag (21 Uhr) im letzten Gruppenspiel auf Finnland. Leider nicht mit dabei: Chantal Hagel. Die Wildbergerin in Diensten der TSG Hoffenheim wurde nur als Nummer 24 nominiert und verpasste damit den Sprung in den 23-köpfigen EM-Kader. Wir haben mit er dreifachen Nationalspielerin, die am kommenden Mittwoch ihren 24. Geburtstag feiert, über die Europameisterschaft, den Stellenwert des Frauenfußballs und die kommende Bundesliga-Saison gesprochen.

Frau Hagel, Sie haben den Sprung in den EM-Kader knapp verpasst. Sind Sie noch traurig oder eher stolz, dass Sie fast dabei gewesen wären?

Ich habe es als sehr große Wertschätzung empfunden, dass ich als Backup-Spielerin noch zum finalen EM-Lehrgang eingeladen wurde. Ich habe sowieso überhaupt nicht damit gerechnet, zum erweiterten Kader zu gehören. Schließlich war ich vorher erst zweimal bei einer Maßnahme dabei. Entsprechend war ich sehr stolz, es überhaupt so weit geschafft zu haben.

Wo schauen Sie sich die EM-Spiele an?

Das Eröffnungsspiel der EM zwischen Österreich und England habe ich live im Stadion gesehen. Die Spiele der DFB-Frauen verfolge ich von zuhause aus.

Was ist sportlich möglich für das deutsche Team? Was trauen Sie der Mannschaft zu?

Wenn jede Spielerin ihr Potenzial auf den Platz bringt und sie als Mannschaft auftreten, wird es sicherlich jeder Gegner schwer haben. Es gehören viele Mannschaften zum Favoritenkreis. Es kann also alles passieren. Es dürfte richtig spannend werden.

In England ist die EM der ganz große Renner.

England ist einfach fußballbegeistert, viele Fans unterstützen somit auch die Frauen. Die Stimmung im Stadion beim Eröffnungsspiel war sehr euphorisch und es ist im ganzen Land viel Begeisterung zu spüren.

Könnte die EM auch den Stellenwert des Frauenfußballs in Deutschland noch mehr pushen?

Auf jeden Fall. Durch ansprechende Leistungen und ein gutes Abschneiden der Nationalmannschaft würde das Interesse sicherlich steigen. Die Europameisterschaft hat das Potenzial, auch viele Leute in Deutschland zu begeistern. Auch die mediale Aufmerksamkeit kann so gepusht werden.

Sie sind ja jetzt in Ihrem Sommerurlaub. Bleiben Sie noch in England?

Ich war nur zum Eröffnungsspiel in England. Anschließend habe ich mich schon wieder auf den Heimweg gemacht.

Wann geht’s los mit der Saisonvorbereitung?

Wir starten am 14. Juli mit der Sommervorbereitung. Im September startet dann die neue Bundesliga-Saison.

Platz fünf in der Saison 2021/22 für die TSG Hoffenheim ist nicht schlecht – aber wohl nicht ganz das, was Sie und Ihre Mannschaft sich erhofft hatten. Was ist in der neuen Saison drin?

Wir wollen natürlich wieder um die ersten drei Plätze mitspielen. Dafür werden wir auch alles tun. Konkrete Ziele werden wir aber erst in den kommenden Wochen formulieren.

Wann dürfen Ihre Fans Sie wieder im Trikot der Nationalmannschaft sehen?

Ich konzentriere mich erstmal darauf, meine Leistungen im Verein zu bringen und mich weiterzuentwickeln. Alles andere wird dann von allein kommen.