VfB-Vorstandschef Alexander Wehrle will sich nicht unter Druck setzen lassen. (Archivbild) Foto: dpa/Harry Langer

Dem VfB Stuttgart drohen Abgänge von Leistungsträgern, Vorstandschef Alexander Wehrle blickt dem Transfersommer aber entspannt entgegen. Sein Ziel für die nächste Saison klingt bescheiden.

Die Champions-League-Teilnahme sieht Vorstandschef Alexander Wehrle nicht als einen Anlass für eine radikal veränderte Transferstrategie beim VfB Stuttgart. „Wir wollen unsere Mannschaft weitgehend zusammenhalten und den Kader etwas verbreitern“, sagte der 49-Jährige der „Sport Bild“. „Sollten uns Leistungsträger verlassen, werden die Transfer-Einnahmen zum Großteil reinvestiert. Aber wir werden sicher nicht ins volle Risiko gehen.“ Der VfB wolle einen Kader zusammenstellen, den sich der Club auch leisten könne, wenn er übernächste Saison nicht international spiele. „Es geht darum, gesund zu wachsen.“ Die Champions-League-Partien seien in der kommenden Saison „unemotional gesehen, Bonusspiele“ für den VfB.

 

Vor möglichen Abgängen ist Wehrle nicht bange. „Man kann bei uns Champions League spielen, in einer tollen Mannschaft, unter einem sehr guten Trainer. Wenn allerdings nur das Geld entscheidet, respektieren wir, wenn jemand woanders Champions League spielen möchte“, sagte Wehrle. „Auch vor dieser Saison haben uns Leistungsträger wie Endo, Sosa und Mavropanos verlassen – wir haben sie adäquat ersetzt, galten trotzdem als Abstiegskandidat. Dann haben Sebastian Hoeneß und sein Trainerteam es geschafft, viele, viele Spieler weiterzuentwickeln und als Mannschaft zu formen.“

Die Zukunft von Topstürmer Serhou Guirassy und Flügelspieler Chris Führich ist noch nicht geklärt. Auch die Frage, ob Deniz Undav nach der Leihe vom englischen Club Brighton & Hove Albion weiter beim VfB bleiben wird, ist offen. Der Stürmer hat aber mehrfach den Wunsch geäußert, auch in der nächsten Spielzeit in Stuttgart spielen zu wollen.

Keine neuen Ziele für 2024/25

Drei Zugänge, die seit Längerem erwartet worden waren, sind inzwischen perfekt: Nach Nick Woltemade (von Werder Bremen) und Yannik Keitel (vom SC Freiburg) hat auch Justin Diehl beim schwäbischen Fußball-Bundesligisten unterschrieben. Der Offensivspieler vom 1. FC Köln erhielt einen Vertrag bis zum Sommer 2029, wie die Schwaben am Mittwoch mitteilten. „Justin Diehl zählt auf seiner Position zu den spannendsten Spielern in Deutschland“, sagte VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth. Der 19-Jährige kam wie Keitel (24) und Woltemade (22) ablösefrei.

Der VfB hat sich in einem starken Jahr von einem Fast-Absteiger zu einem Königsklassen-Teilnehmer entwickelt. Am letzten Spieltag der Saison sicherten sich die Schwaben von Trainer Sebastian Hoeneß noch die Vizemeisterschaft vor dem FC Bayern München.

Das Ziel für die kommende Saison sei dennoch „möglichst frühzeitig 40 Punkte zu holen“, sagte Wehrle zu der Marke, die in der Regel für den Klassenerhalt ausgegeben wird. „Wir wissen, wo wir herkommen. Und deshalb sollten wir nicht so blauäugig sein, dass eine gute Saison alle Ansprüche und Erwartungshaltungen verändert.“