Das Central Kino Rottweil beteiligt sich nicht an der bundesweiten Aktion, am 20. März die Dokumentation "Klitschko" zu zeigen, sondern stellt hingegen ein eigenes Programm auf die Beine. Neben zwei Filmen ist unter anderem ein Gespräch mit einem Ukrainer geplant.
Rottweil - Eine bundesweite Aktion verbindet am Sonntag, 20. März, die Kinos in der Republik. Im Rahmen einer Spendenaktion beteiligen sich insgesamt 450 Filmpaläste an einer Aktion für Kinder in der Ukraine. Gezeigt wird die Dokumentation "Klitschko" der ehemaligen ukrainischen Boxer Vitali und Wladimir Klitschko. Die Einnahmen sollen gänzlich an einen Hilfsverein gespendet werden.
Das Central-Kino in Rottweil beteiligt sich nicht an der Aktion. Bereits vor Bekanntwerden der Planungen hatten die Betreiber ein eigenes Programm auf die Beine gestellt – das Team um Theaterleiter Benedikt Sczuka schweigt also keineswegs zu dem Thema. "Schon am Wochenende nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine haben wir erste Planungen angestellt und nach möglichen Terminen geschaut", erklärt Sczuka.
Zwei Filme geplant
Wie der Theaterleiter berichtet, zeigt das Rottweiler Kino zunächst am 7. April den Dokumentarfilm "Donbas" aus dem Jahr 2018 und eine Woche später die Dokumentation "Maidan" aus dem Jahr 2014.
Normalerweise stehen die Donnerstage eines Monats beim Central-Kino im Fokus der Filmclub-Abende. Das Motto im April dreht sich anlässlich des "Earth Days" um das Thema Nachhaltigkeit. Trotz der Änderungen im Programm komme das Motto nicht zu kurz, erklärt Sczuka. So veranstaltet das Kino unter anderem eine Kleidertauschparty.
"Es war uns wichtig, dass wir uns zu dem Thema Ukraine äußern und ein eigenes Programm erstellen", sagt der Theaterleiter. Neben den beiden Dokumentationen soll vor allem ein Filmgespräch mit einem Ukrainer das Highlight der Themenwochen sein. Sczuka erklärt hierzu: "Dadurch soll der Bezug von der Vergangenheit zur heutigen Zeit entstehen. Wir wollen dadurch zeigen, dass Kino mehr kann, als nur Filme zu zeigen."
"Hoffentlich zu spät dran"
Auch eine Spendenaktion ist mit dem besonderen Programm verbunden. "Wie viel es am Ende wird, wissen wir natürlich nicht, aber die Erlöse werden wir definitiv spenden, und vielleicht legen wir noch was drauf", sagt Sczuka. Bezüglich des Empfängers sei das letzte Wort noch nicht gesprochen, doch womöglich orientiere man sich an der Stadt – Rottweil selbst verweist auf ihrer Internetseite auf die "Aktion Deutschland Hilft". Abschließend hegt der Theaterleiter noch eine Hoffnung: "Es wäre natürlich wünschenswert, wenn wir mit der Aktion zu spät dran sind, aber es geht ja nicht nur um den Krieg, sondern auch um das Leid der Menschen."