Mit moderner Technik stellt Landwirt Christian Nübel seinen Betrieb zukunftsfähig auf. Mit dem CDU-Politiker Klaus Mack sprach er über den hohen Druck, der auf der Branche lastet.
Wenn eine Kuh bei Landwirt Christian Nübel den Melkroboter betritt, läuft alles wie von selbst: Ein Chip erfasst die Gesundheitsdaten des Tiers, die Zitzen werden gereinigt und stimuliert, ein Roboterarm positioniert präzise die Melkbecher. Der automatisierte Vorgang wiederholt sich täglich hunderte Male im modernen Stall des Familienbetriebs.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Calw/Freudenstadt, Klaus Mack, zeigte sich laut einer Pressemitteilung seines Büros bei einem Besuch beeindruckt: „Moderne Technologien wie der Melkroboter sind ein echter Gewinn für unsere Landwirte und die Tierhaltung. Sie ermöglichen nicht nur eine effizientere und tiergerechtere Produktion, sondern helfen auch, die Landwirtschaft zukunftsfähig zu gestalten“, wird Mack darin zitiert.
2020 ging die eigene Biogasanlage ans Netz
Christian Nübel setze konsequent auf Innovation. 2020 sei die eigene Biogasanlage ans Netz gegangen, zwei Jahre später sei der neue Stall eingeweiht worden – ausgelegt für 300 Tiere. Zucht und Mast erfolgen im eigenen Betrieb. Rund 2,5 Millionen Euro habe Nübel in Stall und Biogasanlage investiert, der nicht nur hochmodern, sondern auch Tierwohl-zertifiziert sei.
Gehörten früher zum Alltag des Landwirts Mistgabel und Handarbeit, sei heute der Schraubenzieher dauerhaft mit dabei. „Es gibt immer etwas an der Technik zu reparieren“, so Nübel. Kleinere Störungen ließen sich in den meisten Fällen mit einem Klick über das Handy beheben.
„Die Digitalisierung sorgt in der Landwirtschaft für mehr Effizienz und Entlastung für die Familienbetriebe. Die Höfe leisten hervorragende Arbeit, gerade beim Tierwohl“, wird Gerhard Faßnacht, Vorsitzender des Kreisbauernverbands Nordschwarzwald-Gäu-Enz, zitiert. Jedoch sei die moderne Tierhaltung sehr aufwendig, gerade im internationalen Vergleich.
Bürokratischer Aufwand und wirtschaftlicher Druck
Immer mehr Betriebe hören auf. Die Gründe sieht Faßnacht im hohen bürokratischen Aufwand, steigenden Auflagen und wirtschaftlichen Druck. Derzeit seien die Preise zwar gut – Milch liege bei rund 54 Cent pro Liter, das Kilo Schlachtvieh bei etwa sieben Euro. Doch Faßnacht warnt: „Wenn die Preise wieder sinken, kann das bei gleichbleibenden Kosten fatal werden.“
Ein weiteres Problem sieht Landwirt Nübel in der zunehmenden Ausweitung von Naturschutzgebieten. Er selbst bewirtschafte rund 100 Hektar Grünland, davon 20 Hektar in FFH-Gebieten (Fauna-Flora-Habitat). Diese Flächen unterliegen strengen Vorgaben, seien aber weniger ertragreich als intensiv bewirtschaftetes Weideland. Die Folge seien ein höherer Aufwand und steigende Futterkosten sowie wachsender Frust. „Was als Naturschutz beginnt, endet für viele Betriebe in einem Gefühl der Enteignung“, so Nübel.
Verlässliche politische Rahmenbedingungen
In Macks Augen ist es wichtig, für klare und verlässliche politische Rahmenbedingungen zu sorgen, damit Betriebe bestehen können. „Wir müssen unseren Landwirten ermöglichen, dass wirtschaftliches Arbeiten auch unter Naturschutzauflagen möglich bleibt – ohne überzogene Bürokratie“, wird der CDU-Politiker abschließend zitiert.