Das sagen Michael Theurer (FDP), Hans-Joachim Fuchtel, Klaus Mack, Katrin Schindele, Michael Ruf und Michael Keßler (alle CDU) aus dem Wahlkreis Calw/Freudenstadt. Der Spitzenpolitiker war oft im Landkreis Freudenstadt.
Mehrere Male war der verstorbene Wolfgang Schäuble (CDU) im Landkreis Freudenstadt zu Besuch – unter anderem in Freudenstadt, Horb und Baiersbronn. Umso härter trifft die Politiker aus der Raumschaft der Tod des ehemaligen Spitzenpolitikers.
Michael Theurer (FDP), parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium und Landeschef der FDP: „Wolfgang Schäuble war ein geschätzter Politiker. Als Innenminister verhandelte er im Namen der Bundesrepublik zusammen mit Klaus Kinkel den Deutschen Einigungsvertrag aus und gestaltete damit die Wiederherstellung der deutschen Einheit mit. In seiner Zeit als Finanzminister hat er darüber hinaus maßgeblich dazu beigetragen, die Euro-Krise zu bewältigen. Deutschland wird sein Vermächtnis in Erinnerung behalten.“
Hans-Joachim Fuchtel (CDU) ist ein langjähriger Weggefährte von Schäuble. Er sagt: „Der Tod von Wolfgang Schäuble hat mich sehr betroffen gemacht aufgrund der Jahrzehnte langen Zusammenarbeit. Ich durfte von ihm sehr viel lernen und fand in ihm immer einen ausgezeichneten Ratgeber. In der Zeit der schwierigen Mission in Griechenland war die Zusammenarbeit von uns besonders eng, Unvergessen auch seit Einsatz für Berlin als Bundeshauptstadt und als Regierungssitz. Seine Rede war es, die mich dafür stimmen ließ. Als langjähriger Kollege im Nachbar-Wahlkreis haben wir eng kooperiert und gemeinsam die Interessen der Schwarzwaldregion vertreten. Trotz seiner vielfältigen Aufgaben hat er es sich nicht nehmen lassen, den Wahlkreis Calw/Freudenstadt nicht nur in allen Wahlkämpfen , sondern auch zwischendurch immer wieder zu besuchen, was die Bevölkerung jeweils mit hoher Beteiligung an seinen Veranstaltungen wert schätzte. Ich verneige mich vor Wolfgang Schäuble, wir alle haben ihm viel zu verdanken.“
Fuchtels Nachfolger ist Klaus Mack. Der CDU-Bundestagsabgeordnete: „Ein großer Politiker hat uns verlassen. Wenn Wolfgang Schäuble in der Fraktion sprach, war es mucksmäuschenstill. Er hat nicht nur geredet, er hatte etwas zu sagen. Seine langjährige Erfahrung, seine scharfe politische Analyse und sein Lebenswerk werden uns allen in guter Erinnerung bleiben. Bei der Gestaltung der Deutschen Einheit hat er sich große Verdienste erworben. Wolfgang Schäuble hat bis zuletzt als direkt gewählter Bundestagsabgeordneter gearbeitet.“
Katrin Schindele ist unsere CDU-Landtagsabgeordnete: „Es geht ein Jahrhundert-Politiker, ein Wegbereiter der Deutschen Einheit, ein überzeugter Europäer, ein engagierter Christdemokrat, ein kluger Ratgeber, ein Mann mit Weitblick und Familienmensch mit südbadischem Humor. Im persönlichen Austausch erlebte ich ihn sehr interessiert, humorvoll und klug. An seinem 80. Geburtstag letztes Jahr berichtete er auch über sein Treffen mit Punks auf Sylt, was eindrücklich verdeutlicht wie leidenschaftliches Debattieren mit unterschiedlichsten Ansichten auch in der heutigen Zeit funktioniert.“
Michael Ruf führt die CDU-Fraktion im Kreistag des Landkreises Freudenstadt. Er ist auch Bürgermeister von Baiersbronn. Ruf sagt: „Mit dem Tod von Wolfgang Schäuble verliert Deutschland einen großen Politiker, welcher durch sein großes politische Engagement und seinen eisernen Gestaltungswillen in Erinnerung bleiben wird. Als Architekt der Wiedervereinigung hat er maßgebliche an der Deutschen Geschichte der letzten Jahrzehnte mitgearbeitet. Durch seine langjährige Erfahrung war er ein wichtiger Ratgeber in der politischen Landschaft, dessen Scharfsinn bestochen hat. Persönlich hat mich tief beeindruckt, dass er trotz seines Schicksales, bedingt durch das auf Ihn verübte Attentat, nie den Lebensmut und seine Schaffenskraft verloren hat.“
Michael Keßler, Fraktionsvorsitzender der Christdemokraten im Horber Gemeinderat sagt: „Wolfgang Schäuble hat die Nachkriegspolitik mit der deutschen Wiedervereinigung entscheidend geprägt. Die europäische Integration war für ihn der Garant für Wohlstand, Stabilität und Frieden. Ich habe ihn als äußerst integren, disziplinierten und loyalen Menschen wahrgenommen. Ein Grund vielleicht, weshalb er die Chance aufs Kanzleramt nicht genutzt hat. Ich hätte ihn mir dort sehr gewünscht. Persönlich ist er ein Vorbild aufgrund seiner Gradlinigkeit und seiner messerscharfen Analysen. Er wird der heutigen politischen Landschaft sehr fehlen.“