Die CDU-Fraktion im Landtag gab in der Personalie des Landtagspräsidenten Wilfried Klenk gegenüber Friedlinde Gurr-Hirsch den Vorzug. Eine Entscheidung, mit der der Landeschef nicht ganz so glücklich ist.
Stuttgart - CDU-Landeschef Thomas Strobl hätte eine Frau an der Spitze des Landtags besser gefunden. „Ich kann nicht verhehlen, dass die Wahl einer Frau als Landtagspräsidentin ein starkes und gutes Signal gewesen wäre“, sagte Strobl am Montag in Stuttgart. Die Wahl des CDU-SozialpolitikersWilfried Klenk statt seiner Mitbewerberin, der Ex-Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch, sei aber Ergebnis eines demokratischen Verfahrens in der CDU-Fraktion, sagte Strobl.
Der Landeschef versucht seit einiger Zeit mit dem Projekt „Frauen im Fokus“ mehr weibliche Mitglieder und Wählerinnen für die CDU zu gewinnen. Mit Blick auf den Beschluss der Fraktion zugunsten Klenks sagte der CDU-Bundesvize: „Nur der liebe Gott hört mein Brummen.“
Für die „Kämpferinnen“ in der CDU dürfe die Entscheidung zugunsten eines Mannes nicht zu Frust führen, mahnte Strobl. Es gelte das Motto: „Hinfallen, aufstehen, weitermachen.“ Bei der bevorstehenden Nominierung von Wahlkreiskandidaten seiner Partei bestehe die Aussicht, dass viele Frauen zum Zuge kämen.
Nach der Entscheidung für Klenk hatte es viel Kritik von CDU-Frauen, Grünen und SPD und Frauenverbänden an der CDU-Fraktion gegeben. Auch dem neuen CDU-Fraktionschef Guido Wolf wurde angekreidet, dass die Frau für das Spitzenamt den Kürzeren zog.