Die kleinen weiß-blauen Flitzer der Carsharing-Flotte Car2Go rechnen sich für Daimler später als erhofft. Foto: dpa

Mit seiner Elektrosmart-Flotte Car2Go verdient Daimler nicht so schnell Geld wie erhofft. Bis Ende des Jahres will der Autobauer auf eine Million Car2Go-Kunden kommen. Der Umsatz soll 2014 bei 100 Millionen Euro liegen.

Stuttgart - Der Autobauer Daimler will sein Carsharing-Angebot für Fahrten zwischen verschiedenen Städten ausweiten. Wie die Schwaben am Donnerstag mitteilten, soll das Auto-Mietangebot nach den Pilotstandorten Hamburg und Berlin künftig auch in Stuttgart starten. Bis Ende des Jahres sollen vier weitere Städte folgen, die allerdings noch ungenannt blieben.

 

Anders als beim klassischen Car2Go können Nutzer von Car2Go black die Autos bis zu sechs Monate im Voraus reservieren und damit die Stadt verlassen. Anstelle des Smart buchen sie allerdings eine B-Klasse.

Bis Ende des Jahres will Daimler auf eine Million Car2Go-Kunden kommen. Der Umsatz soll 2014 bei 100 Millionen Euro liegen. Die Zahl der Städte mit Car2Go-Angebot war von 25 vor einem Jahr auf aktuell 29 in sieben Ländern gewachsen. Weitere sollen folgen. In einzelnen Städten wie Ulm und London hatte Daimler das Angebot zuletzt aber eingestellt.

2015 profitabel?

Wegen der stetigen Expansion ist allerdings noch offen, ob Car2Go tatsächlich wie anfangs geplant 2015 profitabel ist. „Wenn wir unsere Roll-out-Geschwindigkeit nicht erhöht hätten, hätten wir es 2015 geschafft“, sagte Klaus Entenmann, Vorstandschef von Daimler Financial Services, am Donnerstag in Stuttgart. Car2Go gehört zur Finanzsparte von Daimler. Entenmann betonte: „Wir wollen das Thema wirtschaftlich und profitabel machen.“

Car2Go ist allerdings nur ein kleiner Teil des Geschäftsbereichs Daimler Financial Services, zudem auch das Leasing- und Finanzierungsgeschäft gehört. Dessen Vertragsvolumen stieg bis Oktober um 14 Prozent auf einen Rekordwert von 95 Milliarden Euro. Für 2014 rechnet Entenmann für die Sparte mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern leicht über dem Niveau des Vorjahres. 2013 hatte es bei knapp 1,3 Milliarden Euro gelegen. Einen Schub erwartet er unter anderem durch Daimlers laufende Modelloffensive.