Ingrid Dieterle (Mitte) hat die Nachfolge von Irmtraud Mussler (links) als Koordinatorin im Besuchs- und Hospizdienst des Caritasverbands Kinzigtal angetreten. Ihr zur Seite steht auch künftig Dorothea Brust-Etzel. Foto: Benz

Nachdem Irmtraud Mussler in den Ruhestand geht, koordiniert nun Ingrid Dieterle gemeinsam mit Dorothea Brust-Etzel den Besuchs- und Hospizdienst des Caritasverbands Kinzigtal. Dieterle möchte die Trauer aus der Tabuzone holen.

Der Caritasverband Kinzigtal hatte am Mittwoch zu einem Pressegespräch eingeladen, um über personelle Änderungen beim ambulanten Besuchs- und Hospizdienst zu informieren. Irmtraud Mussler, die dort seit 2020 Koordinatorin war, ist seit April im Ruhestand. Zusammen mit Adelheid Wagner hatte sie vor vier Jahren Trauerangebote wie das „Trauercafé“ und die „Gehspräche“ initiiert.

 

Ihre Nachfolgerin Ingrid Dieterle bringt 30 Jahre Erfahrung als Gesundheits- und Krankenpflegerin mit, war im onkologischen wie auch im Palliativbereich tätig. 2014 hat sie eine Ausbildung zur Palliative Care Fachkraft gemacht, 2024 folgte eine Ausbildung zur Trauerbegleiterin. Mehr als zehn Jahre lang hat sie sich beim Caritasverband als ehrenamtliche Trauerbegleiterin engagiert. Nun tritt sie auf die andere Seite und koordiniert die Arbeit der ehrenamtlichen Trauerbegleiter. Sie ist von Montag bis Freitag täglich in der Zeit von 9 bis 12.30 Uhr erreichbar (siehe Info).

„Trauercafé“ wird im Juli wieder aufgenommen

Ihr an der Seite bleibt Dorothea Brust-Etzel, die bislang schon gemeinsam mit Mussler als Koordinatorin tätig war. Bei den Koordinatorinnen laufen alle Fäden zusammen: sie nehmen Anrufe von Personen entgegen, die den ambulanten Besuchs- und Hospizdienst in Anspruch nehmen möchten, treten mit den Ehrenamtlichen in Kontakt und organisieren, wer wo hilft. Eine weitere neue Kollegin, Lea Gutmann, sei aktuell noch in Elternzeit und werde ihre Arbeit 2026 oder 2027 aufnehmen, erklärte Brust-Etzel. „Ich sehe uns als Dienst, der dazu dient, das Thema Tod und Trauer aus der Tabuzone herauszuholen und Berührungsängste abzubauen“, betonte sie. Die Ehrenamtlichen unterstützen insbesondere Angehörige auf vielfältige Weise, indem sie zuhören und mit ihnen reden, Trost spenden, sie zeitlich entlasten, beratend zur Seite stehen und sie beim Abschiednehmen und in ihrer Trauer begleiten. „Es ist toll, dass wir die Trauerarbeit fortführen können“, sagte Mussler erfreut und kündigte an, dass das „Trauercafé“, das aktuell pausiert, im Juli wieder aufgenommen wird. „Das lag mir besonders am Herzen“, schilderte Mussler. Denn es sei wichtig, dass sich Menschen in Trauer austauschen können, wenn sie es möchten, „dass sie die Möglichkeit haben, einfach traurig zu sein und ihren Gefühle freien Lauf zu lassen“.

Mussler ist wichtig zu betonen, dass auch aktuell „niemand in der Luft hängt“. Trauernde können sich telefonisch an die beiden Koordinatorinnen wenden und sich informieren. „Es ist schön, wenn sie anrufen, wenn sie etwas auf dem Herzen haben“, ermuntert Brust-Etzel dazu, sich an die Koordinatorinnen zu wenden.

Neue Mitglieder sind immer im Team willkommen

Die Ehrenamtlichen des Besuchs- und Hospizdiensts begleiten schwer kranke und sterbende Menschen sowie deren Angehörige sowohl im häuslichen Umfeld als auch in Pflegeheimen. Dabei decken sie das ganze Einzugsgebiet des Caritasverbands Kinzigtal ab – bis Hornberg, Oberwolfach, beziehungsweise Biberach und Nordrach. Aktuell seien 25 Ehrenamtliche einsatzbereit, erklärte Brust-Etzel, „wir sind aber immer auf der Suche nach neuen Mitgliedern im Team“.

In regelmäßigen Treffen und Fortbildungen werden sie auf ihre Aufgaben vorbereitet und können Erfahrungen austauschen. Aktuell laufe gerade ein Qualifikationskurs, der im September abgeschlossen werden soll.

Kontakt

Dorothea Brust-Etzel:Telefon 07832/99 95 52 10, E-Mail dorothea.brust-etzel@caritas-kinzigtal.de, Ingrid Dieterle: Telefon 07832/99 95 52 11, E-Mail ingrid.dieterle@caritas-kinzigtal.de