Der Albstädter Alexander Merth startet als Capt’n Knallermann nicht nur am Bulgarischen Goldstrand durch. Foto: Studio Weber

Als Capt’n Knallermann lebt der Albstädter Alexander Merth in Bulgarien seinen Traum: Der Sänger sorgt während der Sommermonate mit seinen selbst geschriebenen Partyhits für Stimmung am Goldstrand.

Albstadt - Es ist das vierte Jahr am Bulgarischen Goldstrand – das Partyvolk nennt es gerne in Anlehnung an den Ballermann auf Mallorca "Bulle" – für den Albstädter Alexander Merth. Als "Capt’n Knallermann" heizt er dem Partyvolk im Lokal "Ballermann 6" mit seinen selbst geschriebenen Partyhits ein – und erfüllt sich damit mehr als einen Lebenstraum – dieser lag ursprünglich nur darin, ein eigenes Lied zu machen. Mittlerweile sind es neun Songs; zwei weitere stehen schon in den Startlöchern. Das Neueste: "Knallermann am Bullestand".

In den vergangenen zwei Jahren flog der Albstädter zwar auch für Auftritte nach Bulgarien, doch Corona geschuldet, war in den vergangenen beiden Sommern nicht so viel mit Party. Beim Saisonstart gibt es immer ein großes Hallo bei den Partymusikern. Fast jeden Abend hat Capt’n Knallermann Auftritte vor meist deutschsprachigem Publikum.

Aus Ballermann wird Knallermann

"Davon hätte ich nicht mal zu träumen gewagt", erzählt der Albstädter, der sich selbst als "Bulle-Star" bezeichnet. Zu seinem regelmäßigen Engagement am Goldstrand kam er wie die Jungfrau zum Kind – durch Zufall. "Ursprünglich habe ich mich nämlich Captain Ballermann genannt" erzählt Merth. Der Geschäftsführer des "Ballermann 6" Beachclubs ist aufgrund der Namensverwandtschaft Youtube auf das Video des Albstädters gestoßen. Dass Merth den Namen Ballermann verwendet gefiel ihm nicht so gut, dafür dessen Musik und Ausstrahlung umso mehr. Er lud ihn nach Bulgarien ein mit dem Tipp, dass das B im Namen durch ein Kn zu ersetzen.

Jedes Lokal hat seine Stammmusiker

In seiner ersten Saison vor vier Jahren war Merth der Neuling. Jede Lokalität hat "Hausmusiker", die beim "Opening" Anfang Juni, beim Saisonende im September und während der Saison regelmäßig gebucht werden und Gäste ins Haus locken. "Mittlerweile kennt man mich dort", sagt Merth stolz und erzählt, wie er es genießt, dass er auf der Straße und den Clubs gegrüßt wird und Selfies mit den Fans machen muss. Anfang Juni war er 22 Tage lang am Goldstrand und hatte regelmäßig Auftritte vor rund 250 Leuten im Beachclub "Ballermann 6". "Da war immer Superstimmung", schwärmt er. Sein Lied "Kapitän der Liebe" scheint in diesem Jahr so etwas wie ein Soundtrack für den Goldstrand-Urlaub zu sein – zumindest wird dazu am lautesten mitgesungen. Kein Wunder, dass der Song zwölf Wochen lang in den deutschen Schlagercharts vertreten war.

Viele Urlauber kommen regelmäßig, man kennt sich, er hat in "Bulle" seine Fangemeinde. "Bei meinen Auftritten gebe ich immer Vollgas", sagt Capt’n Knallermann, und mag es, der Menge beim Feiern zuzusehen. Zwischen seinen Auftritten lässt es der Partysänger auch mal ruhig angehen und chillt am bulgarischen Strand.

Lieber Goldstrand als Mallorca

Ob er mal auf der Partymeile schlechthin, am Ballermann auf Mallorca auftreten möchte? Schlecht wäre es nicht, gibt er zu. Doch eigentlich habe er mit seinem festen Engagement am Goldstrand alles erreicht, was er möchte. "Da fühle ich mich zu Hause", erzählt Merth und grinst breit. "Dort ist es familiärer und günstiger als auf Mallorca", wirbt er für das Bulgarische Partyparadies. Auf Gran Canaria schon eher.

Das breite Grinsen ist sein Markenzeichen – ebenso wie der schneeweiße Kapitänsanzug. Wird der denn nicht dreckig bei so viel Party? Tatsächlich weniger – guter Qualität sei Dank. Doch falls doch mal gekleckert wird, hat er diesen auch in mehrfacher Ausführung. Seine Kapitänsmütze jedenfalls trägt er auch privat. "Das ist keine Kunstfigur, Capt’n Knallermann und ich sind Eins", sagt Merth.

Texte sind verrückt

Alexander Merth, der seit 20 Jahren als DJ in der Region unterwegs ist, erzählt wie er zu seinem ersten Lied mit dem Namen "Knallermann" gekommen ist. "Das kam mir über Nacht". Und seither schreibt er Songs wie wild und dreht zu jedem ein Musikvideo in Zusammenarbeit mit dem Ebinger Fotostudio Weber. "Partyhits müssen immer ein bisschen verrückt sein", verrät Capt’n Knallermann – daher kommen auch Liedzeilen wie "Sag mir balla sag mir mann – sag mir ballaballaballa" auch besonders gut beim Partyvolk an.

Wieder im September in "Bulle"

Vor allem die Auftrittsfreie Zeit im Lockdown habe er dazu genutzt und auch an sich gearbeitet und Gesangsunterricht genommen. Seine Songs nimmt er meist in seinem heimischen Studio auf.

Im September wird er voraussichtlich wieder nach Bulgarien fliegen. Bis dahin unterhält er die Schlagerfans in heimischen Gefilden.