Auf dieser bislang eher trostlosen Fläche soll ein Platz für Wohnmobilcamper entstehen. Foto: Eich

Eigentlich sollte der Technische Ausschuss nur die Beteiligung der Öffentlichkeit für den Bebauungsplan "Wohnmobilstellplatz Brigachinsel" beschließen. Von einer Formalie konnte am Dienstagabend aber keine Rede sein.

Villingen-Schwenningen - Eine Abstell- und Übernachtungsmöglichkeit für Wohnmobilisten soll es am Brigachufer geben. Das planmäßige Grundstück ist Teil einer Insolvenzmasse und befindet sich nicht im Eigentum der Stadt. Während des laufenden Insolvenzverfahrens greift das Vorkaufsrecht der Stadt nicht, dies wurde vorsorglich für einen späteren Verkaufsfall, jenseits des Insolvenzverfahrens, allerdings erlassen. Im Interesse einer zügigen Umsetzung der Planung ist die Wirtschaft und Tourismus Villingen-Schwenningen GmbH (WTVS) in Verhandlung mit dem Insolvenzverwalter.

Um die Planung voranzutreiben und ein Konzept für die Fläche zu entwerfen, sollte der Technische Ausschuss am Dienstag die Aufstellung eines Bebauungsplans beschließen. Bis es letztlich soweit war, galt es allerdings viele Fragen im Gremium zu beantworten.

Helga Baur, Stadträtin der Grünen-Fraktion, zeigte sich "überrascht" über die Vorlage, die WTVS-Chef Matthias Jendryschik präsentierte. "Das ist etwas ganz anderes, als wir seit 15 Jahren angestrebt haben", nahm sie Anstoß an der Formulierung, es sollen die rechtlichen Voraussetzungen für die "Errichtung eines Wohnmobilcampingplatzes, eines Zeltplatzes für Radtouristen sowie Ferienhäusern auf der Brigachinsel geschaffen werden". Man wolle einen Stellplatz für Wohnmobile und keine "kleine Feriensiedlung", so Baur. Auch in dem Flächenplan, der der Sitzungsvorlage anhängt, sind die oben genannten Flächen eingezeichnet.

Grüne zeigen sich "überrascht" von Bebauungsplan

Jendryschik war bemüht, den Sachverhalt schnellstmöglich einzuordnen: "Es handelt sich hierbei nicht um ein Konzept, wie der Platz später aussehen soll, sondern darum, die rechtliche Grundlage für alle Möglichkeiten zu schaffen." Den Begriff "Ferienwohnungen", an dem sich Helga Baur besonders störte, erklärte der WTVS-Leiter so: "Es gibt verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten, beispielsweise in Holzfässern oder in Zelten in Bäumen. Um solche Trends eventuell mitmachen zu können, muss so etwas grundsätzlich auf dieser Fläche erlaubt sein."

Jendryschik machte deutlich, was ihm persönlich vorschwebt: Wohnmobilstellplätze für Urlauber und Durchreisende, Zeltmöglichkeiten für Radfahrer, die den Neckartalradweg fahren und übernachten und grundsätzlich ein attraktives Angebot am Brigachufer. "Es gibt aber noch kein Konzept, zumal das ja auch am Betreiber letztlich liegt – der ja auch nicht feststeht."

Letztlich konnte Jendryschik die kritischen Stimmen im Gremium und auch Bürgermeister Detlev Bührer, der zwischenzeitlich ebenfalls über eine Umformulierung bezüglich der Ferienhäuser nachdachte, überzeugen. Der Technische Ausschuss fasste den Beschluss als Grundlage für eine Konzepterarbeitung und weitere Schritte in diesem Prozess letztlich sogar einstimmig bei einer Enthaltung.