Ein Blick von oben auf das Gelände Foto: Herzog

Das ging fix: Um 13.30 Uhr an einem Freitag ist die "Alte Hafnerei" an der Königsfelder Straße auf mehreren Portalen als Wohnmobilstellplatz eingetragen worden – bereits eine Stunde später gab es die erste Anfrage.

Hardt - Frank Herzog und Annette Ganter freuten sich über die Gäste aus Lahr, die das gesamte Wochenende in Hardt blieben – weil es ihnen so gut gefiel. "Und auch, weil sie es da unten wegen der Hitze kaum aushalten", sagt Frank Herzog.

 

Das Paar aus Lahr zeigte sich jedenfalls begeistert von Hardt – es sei alles da: Einkaufsmöglichkeiten, Banken, Tankstelle, Arzt. Sie wollen auf jeden Fall wiederkommen.

Beobachtungen am Schwabenhof

Annette Ganter und Frank Herzog sind selbst klassische Camper. Sie wissen, was benötigt wird und haben dafür Vorkehrungen getroffen. "Ich habe beobachtet, wie es beispielsweise am Schramberger Schwabenhof läuft, wo es auch Stellplätze für Wohnmobile gibt", sagt Frank Herzog.

Weil es in Hardt bislang keine solchen Plätze gab, stieß man auch bei der Gemeindeverwaltung auf offene Ohren – und nun kann es losgehen. Im Vorfeld waren aber viele Arbeiten zu erledigen, damit für die Camper keine Wünsche offen bleiben.

Hühner haben etwas Beruhigendes

Die Corona-Zeit wurde genutzt, um einige Umbauarbeiten vorzunehmen. So wurden Aufenthaltsräume, Küche und WC gerichtet. Sogar ein Biergarten auf der Terrasse wurde zurecht gezimmert und auch Strom ist vorhanden. "Auch die Hühner beruhigen ungemein", schmunzelt Frank Herzog über die tierischen Nachbarn der künftigen Camper.

Die "Alte Hafnerei", die dem Stellplatz ihren Namen gab, wurde vom Lager für Bulldog und Geräte zu schicken Räumlichkeiten umgebaut. Die Hafnerei war 1886 erbaut worden. Bis 1935 wurde hier "gehafnert", der letzte Hafner war Albert Ganter. Er stellte Töpfe, Gefäße und Ziegel her. In der jüngeren Vergangenheit wurde die Hafnerei hingegen bereits für die Ausrichtung eines Binokel-Turniers genutzt.

800 000 Wohnmobile in Deutschland

Zwei bis drei Wohnmobile können die Stellplätze gleichzeitig nutzen. "Oft gibt es wenig Platz und man steht auf Beton", berichtet Frank Herzog von seinen Erfahrungen als Camper. An der "Alten Hafnerei" ist das anders: Dort steht man auf einer sprichwörtlich gemähten Wiese und Platz ist reichlich vorhanden. Der Blick kann in die Ferne schweifen.

Der Trend zum Wohnmobil wurde in der Corona-Zeit nochmals befeuert. So gibt es mittlerweile deutschlandweit 800 000 solcher Fahrzeuge – und das eine oder andere kann nun auch in Hardt Station machen.