Giuliana Farfalla verkündet ihren Auszug. Foto: MG RTL D

Es trifft die Dschungelcamp-Fangemeinde wie ein Donnerschlag: An Tag sechs schmeißt Giuliana Farfalla aus Herbolzheim hin.

Es trifft die Dschungelcamp-Fangemeinde wie ein Donnerschlag: An Tag sechs schmeißt Giuliana Farfalla aus Herbolzheim (Kreis Emmendingen) hin.

Das Transgender-Model verlässt das Camp nur einen Tag, bevor sowieso der erste Kandidat gehen muss. Warum? Nun - Zumindest kann man ihr nicht vorwerfen, dass sie keinen Interpretationsspielraum lassen würde.

Schon ab dem Nachmittag kursieren Gerüchte im Internet, ein Dschungelcamper habe das Handtuch geschmissen. Aber wer? Syndey Youngblood oder Daniele Negroni müssen es sein, so die Mutmaßungen. Dass jedoch Giuliana, die bisher keinen jammernden Mucks von sich gegeben hat, gehen würde – damit hat wohl niemand gerechnet. Andererseits ist es vielleicht genau das: kaum Sendezeit, wenig Raum für pikante Geständnisse, die nicht ihre Geschlechtsumwandlung betreffen.

Jedenfalls verkündet sie am Mittwochabend, dass sie sich still und heimlich dafür entschieden habe zu gehen. Natürlich tönt ihr sofort der „Nein, geh nicht“-Sprechchor der anderen entgegen, den diese seit Tagen am lebenden Beispiel Sydney üben konnten. Als der wirkungslos verpufft, schauen die Dschungel-Promis erst einmal dumm aus der Wäsche. In ihren Augen steht die Verständnislosigkeit ob der mangelnden Sprechchor-Überzeugungskraft („Bei Sydney hat das doch immer funktioniert“). Also der Nächste. Der muss funktionieren. „Aber warum?“, tönt der Camp-Chor. Aber nicht einmal bei dieser Steilvorlage schafft es Giuliana, die Dramatik am Schopf zu packen. „Jaaa...ähm...ich kann nicht mehr“. Aha. „Es ist nicht meine größte Stärke zu sprechen. Deswegen bin ich Model geworden.“ Aha. Hätte sie es nicht gesagt, man wäre nie darauf gekommen. Kurz hofft der Zuschauer auf eine zu Tränen rührende oder wenigstens spannende Fortsetzung des Ganzen. „Ich hab’ zwei, drei Sachen erzählt, hab’ das ’Playboy-Shooting’ mitgenommen, Promi-Dinner. Das ist ok.“ Aha. „Ich hab’ viel Zeit gehabt zum Nachdenken, ich hab’ es früher nicht immer leicht gehabt.“ Aha (leicht panisch). Wo bleibt denn nun die Erklärung, warum sie aussteigt?

Es folgen die obligatorischen Tränchen, die sie ganz dezent hinter einem Fächer verbirgt - und dann ist das Spektakel nach wenigen Minuten schon wieder vorbei. Der Zuschauer sitzt da. Ratlos. Bis Sydney wenigstens ein bisschen Schwung in die Bude bringt. Er fühlt sich offenbar benachteiligt. Schließlich kündigt er doch seit Staffelbeginn täglich seinen Ausstieg an und nun geht Giuliana? Unverschämtheit. „Ich wollte doch als Erstes gehen“, mault er. Und verspricht sogleich: „Aber morgen. Morgen geh’ ich vielleicht.“

Was die Frage aufwirft, was eigentlich los ist mit dieser Staffel. Vielleicht sollte den Kandidaten einmal jemand erklären, dass nicht derjenige gewinnt, der als Erstes geht. Und wenn man schon einmal dabei ist, auch, dass das Erreichen der Hälfte der Sterne in einer Prüfung eigentlich gar nicht mal so gut ist. Da feiern die Promis sich nämlich, als hätten sie eine „All you can renew“-Flatrate vom Schönheitschirurgen gewonnen.

So wie Matthias Mangiapane, der wieder einmal zur Prüfung muss. In rund 30 Metern Höhe ist seine Aufgabe, Sterne von einer Rakete zu schrauben. Am Schluss muss er in die Tiefe springen und im Flug einen großen Stern einsammeln. „Bin ich da gesichert?“, fragt er die Moderatoren Sonja Zietlow und Daniel Hartwich. „Nein. Dann bist du tot. Aber die anderen haben was zu essen“, erklären sie ernst. Matthias nimmt das achselzuckend hin. Lebensfreude pur. Aber was will man erwarten von jemandem, der schon so viel mitgemacht und sogar „formatierte Bohnen“ gegessen hat, wie er noch am Mittag verkündete? Am Ende springen jedenfalls sechs Sterne bei der Prüfung heraus, Matthias lebt und es tritt oben genannte Euphorie ein. Ein bisschen ist man ja auch beruhigt. Wenn auch noch Matthias in eine Art Kakerlaken-Koma fallen würde, wäre diese Staffel wirklich nicht mehr zu retten.