Das Haus Nagoldtal Foto: Krokauer

Oliver Zajac heißt der Käufer des Pflegeheims Haus Nagoldtal in Hirsau. Ein Mann, der Erfahrung mitbringt – immerhin betreibt er bereits seit langem eine zweite Einrichtung in Schömberg. Und auch eine dritte könnte eines Tages dazukommen.

Calw-Hirsau - In Sachen Pflege in Calw gibt es Änderungen. Das Haus Nagoldtal wechselt nämlich den Besitzer. Der Pflegeheim-Inhaber Oliver Zajac, dem auch das Haus Tanneck in Schömberg gehört, hat die Einrichtung in Hirsau übernommen.

Zum Kaufpreis schweigt sich Zajac naturgemäß aus. "Absolut marktüblich" sei der gewesen, lässt sich der Pflegeheim-Betreiber immerhin entlocken. Man könne jetzt "Synergieeffekte" zwischen den Häusern Tanneck und Nagoldtal nutzen, so Zajac. Zum Beispiel wird die Wäsche und die Essensbelieferung von der Schömberger Einrichtung aus von nun an zentral abgewickelt. All das stemmen könne man von Schömberg aus durchaus, wie Zajac betont: "Wir sind breit aufgestellt."

Nicht mit der Brechstange, sondern behutsam

Die beiden Häuser gingen zusammen, um gegenseitig davon zu profitieren, sagt Zajac. Sämtliche Mitarbeiter würden übernommen, verständlicherweise, wenn man sich den aktuell grassierenden Fachkräftemangel gerade im Pflegebereich vor Augen hält. Mit den Mitarbeitern habe man sich schon ausgetauscht. Er wolle im Haus Nagoldtal etwaige Änderungen "nicht mit der Brechstange, sondern behutsam" umsetzen. Zwar laufe einiges noch holprig, dennoch sei der Kauf "die richtige Entscheidung" gewesen, blickt Zajac zurück.

Inzwischen ist auch eine neue Heimleitung im Haus Nagoldtal installiert, eine "junge, sympathische Frau" aus dem Haus Tanneck, wie der Inhaber es formuliert.

Keine Auswirkungen auf anderes Projekt

Jetzt hat der Pflegeheimbetreiber also zwei größere Häuser in seiner Obhut. Ein drittes könnte eines Tages kommen. Denn bereits im Jahr 2020 war der Plan, dass in Oberreichenbach ein Pflegeheim entstehen soll – ebenfalls unter der Ägide von Zajac. Doch daraus wurde vorerst nichts, davongallopierende Baupreise schoben dem Vorhaben einen Riegel vor. Der Kauf des Hauses Nagoldtal habe aber keine Auswirkungen auf dieses Projekt, versichert Zajac glaubhaft: "Das ist völlig unabhängig voneinander."

Aktuell habe er die Architekten gebeten, die Marktlage zu eruieren. Die Finanzierung sei nach wie vor gesichert. Wenn alles passe, wolle man auch loslegen. "Wenn die Brücke steht, wollen wir auch drübergehen", beschreibt Zajac den Prozess recht bildhaft. Außerdem könne man das gewaltige Projekt nicht ewig aufschieben, da irgendwann von den Banken aus Bereitstellungszinsen fällig würden.

Wann aber in Oberreichenbach genau gestartet werden kann, weiß auch der Pflegeheim-Betreiber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.