Schwarzwald Pop-Art – so sieht es aus. Foto: Lück

Vernissage? Von wegen! Gin mit Schinken-Aroma, Roastbeef und dazu bunte Schwarzwald Pop-Art. So eröffnet der Calwer Fotograf Jan Walter seine Ausstellung im Kunsthaus Schill in Stuttgart.

Stuttgart/Calw/Bösingen/Rosenfeld - Das Kunsthaus Schill in Stuttgart, eine bekannte Adresse für Kunstliebhaber. Das Motto: populäre Kunst. Egal, ob James Rizzi, Udo Lindenberg, Otto Waalkes. Aber auch Hans Mendler.

Doch an diesem Tag ist alles ganz anders. Benjamin Kammerer gießt vorsichtig den Bosin-Gin aus Bösingen ins Glas. Claus Hirschfeld von "Burn-a-Brettle" (bekannt für Tisch-Grills) in Rosenfeld spießt das Roastbeef auf – und der Calwer Fotograf Jan Walter erklärt seine Werke. Alle drei sind Lesern des Heimat- und Lifestylemagazins "Waldrausch" bekannt; die ersten beiden aus Beiträgen der vergangenen Ausgaben für ihren, Walter als Fotograf.

Pop-Art Fan und Fan vom Schwarzwald

Dagmar Schill, Galeristin des Kunsthauses Schill: "Ein Calwer in der Calwer Straße (hier ist das Kunsthaus angesiedelt, Anm. d. Red.) – das passt doch. Ich bin Pop-Art Fan und Fan vom Schwarzwald. Deshalb habe ich Jan eingeladen, in der besten Zeit vor Weihnachten seine Kunst bei mir zu zeigen!"

Walter lächelt: "Das Kunsthaus Schill ist genau die richtige Adresse! Weil ich Claus und Benjamin durch meine Arbeit für das "Waldrausch"-Magazin kenne, hab ich gedacht: Ich bringe die beiden mit zur Vernissage!"

Walter. Eigentlich Profi-Fotograf. Werbung, Architektur, Prominente. Natur. "Waldrausch"-Magazin. Jetzt auch Pop-Art Künstler, der in Stuttgart reüssiert. Wie kommt es dazu?

Jan: "Es war Corona. Lockdown. Ein Freund fragte mich: Kannst du mir nicht so ein tolles Foto wie auf dem ›Waldrausch‹-Cover machen? So kam ich auf die Idee. Klar. Schwarzwaldmädels allein reichen nicht. Ich habe mir ausgestopfte Tiere aus dem Jagdmuseum in Herrenberg besorgt. Was meinst du, wie mich die Autonachbarn angeschaut haben, als ich auf dem Weg ins Studio war."

Der Calwer Fotograf und Fotodesigner – inzwischen auch Künstler. Jan: "Schau dir die Schwarzwaldengel an. Da habe ich Farbpulver vom Holi Day auf die Platte getan, von unten angestoßen und draufgeblitzt. So gibt es die Engelsflügel aus Lichtstaub!"

"Beim Schinken habe ich noch nicht den richtigen Dreh gefunden!"

Und während die drei vom "Waldrausch" mit den Kunden plaudern, ist Dagmar Schill fleißig dabei, Werke abzuhängen und zur Kasse zu bringen. Nach knapp drei Stunden sind alle zufrieden.

Burn-A-Brettle-Macher Claus Hirschfeld: "Schau mal, was der Künstler an hat." Zeigt auf den Rücken von Jan Walters Kapuzenpullover. Der Pop-Art Künstler: "Das sind die Prototypen meiner neuen Textil-Kollektion. T-Shirts und Hoodies mit Schwarzwald Pop-Art Motiven, die von Stickstoff in Waldkirch gefertigt werden."

Und? Was zaubert Jan Walter als nächstes in seiner Pop-Art-Küche? Der Künstler: "Die Schwarzwaldtorte habe ich jetzt auch im Griff. Ich bin zwar auch Food-Fotograf, aber beim Schinken habe ich noch nicht den richtigen Dreh gefunden!"

Die Pop-Art Bilder von Jan Walter hängen noch bis Weihnachten im Kunsthaus Schill, Stuttgart.