Foto: Landratsamt

Maßnahmen, die bereits laufen, kommen gut voran. Züge sollen nicht lange mit Diesel fahren.

Calw - Die Vorbereitungen für die Hesse-Bahn laufen auf Hochtouren. Und die Maßnahmen, die bereits laufen, kommen gut voran. Derweil machte Landrat Helmut Riegger deutlich, dass die Züge der Bahn nicht lange mit Diesel fahren sollen.

Michael Stierle, der zuständige Hesse-Bahn-Chefplaner im Landratsamt Calw, präsentierte bei der Verbandsversammlung des Zweckverbands Hesse-Bahn im Calwer Landratsamt den Haushaltsplan 2019. "Im Vermögensplan sind vorrangig erste Mittel für die Bestandssanierung und den Neubautunnel veranschlagt", erklärte er.

Eine Prognose zu den Baumaßnahmen gestalte sich jedoch schwierig, weil die Abstimmungen mit den Naturschutzverbänden noch nicht abgeschlossen seien. Um die Bauleistungen aber vorbereiten zu können, sei eine Ermächtigung für Kassenkredite in Höhe von 20 Millionen Euro geplant. Die Einnahmen und Ausgaben für 2019 werden auf 26 Millionen Euro veranschlagt. "Wir gehen davon aus, dass wir nächstes Jahr mit den ersten Maßnahmen am Tunnel beginnen können", sagte Stierle. Es besteht die Idee, einen Tunnel im Tunnel zu bauen, durch den der Zug fahren kann, ohne die Fledermäuse zu stören.

Es stehen aber noch andere große Umbaumaßnahmen auf dem Plan. Sieben Brücken sollen in Althengstett und Calw saniert werden, die sich auf der Strecke der Hermann-Hesse-Bahn befinden.

Baustelle wird im Mai statt im April fertig

Die Baustelle bei der Brücke in Heumaden mache laut Stierle übrigens Fortschritte. "Die Arbeiten kommen gut voran. Inzwischen sind schon die Bordsteine da", erklärte er. Der erste Schnee habe die Baustelle in den vergangenen Wochen zwar zeitweise lahm gelegt, aber es sei zu keiner bemerkenswerten Verzögerung gekommen. "Die Fertigstellung ist nun nicht mehr auf April, sondern auf Mai 2019 geplant, doch das ist verkraftbar", sagte der Chefplaner.

Obwohl die Strecke nun erst einmal wieder instand gesetzt werden muss, gibt es schon Ideen zum Zug selbst. Es wurde über "Coradia iLint" der französischen Firma Alstom geredet. Das ist der weltweit erste Eisenbahnzug, der allein mit elektrischer Energie aus Wasserstoff angetrieben wird. In Norddeutschland ist er bereits auf den Gleisen und er kommt im Januar nach Baden-Württemberg. Die Mitglieder der Verbandsversammlung wollen ab Offenburg einmal mitfahren. "Ein Zug mit Brennstoffzellentechnik ist, was wir uns auch vorstellen könnten", sagte Landrat Helmut Riegger. "Es gibt noch andere Ideen, wie zum Beispiel einen Batterieabtrieb. Fest steht, dass die Hermann-Hesse-Bahn nicht lange mit Diesel fahren soll."

Bei der Verbandsversammlung des Zweckverbands präsentierte Nejat Günsoy, Vertreter der Steuerberatergesellschaft ReweCon, den Jahresabschluss 2017. Ein Fehlbetrag von knappen 35 000 Euro sei durch höhere Aufwendungen in Sachen "Fledermauskammer" verursacht wurden. "Der Fehlbetrag muss im Wirtschaftsjahr 2018 ausgeglichen werden", sagte Günsoy. Im Zuge der Versammlung wurde Clemens Götz, Bürgermeister von Althengstett, einstimmig zum stellvertretenden Verbandsvorsitzenden gewählt. Seine Amtszeit beträgt zwei Jahre