Can Wehrmann kehrte im Rahmen eines freiwilligen ökologischen Jahres zu den Wurzelkindern im Waldkindergarten zurück, den er seinerzeit selbst besuchte. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Can Wehrmann absolviert derzeit ökologisches Jahr / Kräftiger Sturm beschert ein neues "Spielgerät"

Von Steffi Stocker

Calw-Stammheim. Er war seinerzeit einer der ersten Jungs, die das Angebot im Waldkindergarten wahrnahmen. Im Herbst kehrte Can Wehrmann zu den Wurzelkindern am Ortsrand von Stammheim zurück, um dort ein freiwilliges ökologisches Jahr zu absolvieren.

"Nach dem Lernen in der Schule wollte ich unbedingt wieder in die Natur hinaus", betont der 17-Jährige. Nicht nur die Mädchen und Jungen strahlen, als sie sich mit Bollerwagen und Rucksack auf den Weg zur großen Wiese machen. Auch Can ist voller Tatendrang.

Dort am Waldrand angekommen, führt alle der Weg zunächst zwischen die Bäume. Ein kräftiger Sturm hat ihnen ein neues "Spielgerät" beschert. Ein Stamm ist nämlich so umgefallen, dass er den Wurzelkindern nun zum Balancieren dient. Und da ist der Jugendliche vor allem bei den Jüngeren gefordert. Sie brauchen für das Training ihres Gleichgewichtssinns noch eine führende Hand. Unermüdlich klettern sie auf den quer liegenden Baum. Sonnenstrahlen und eine leichte Windbrise beflügeln die Mädchen und Jungen.

"Natur erleben macht den Waldkindergarten aus, deshalb bin ich hier", unterstreicht Can. Während er in seiner Freizeit gerne Mountainbike fährt und klettert, hat er bei den Wurzelkindern seinen Start ins Berufsleben gefunden. Zunächst absolviert er ein ökologisches Jahr, bevor er im September dort mit der Ausbildung zum Erzieher startet. "Das Beobachten von Tieren oder den Vorgängen am Biotop passen genau zu den Anforderungen", erzählt der Jugendliche.

In den vergangenen Wochen wurde eine Seilbahn gebaut. Beinahe ein bisschen neidisch ist er auf die heutigen Wurzelkinder, die inzwischen den ganzen Tag das Angebot nutzen können. "Es hat sich enorm weiter entwickelt", stellt er im Vergleich zu seiner eigenen Kindergartenzeit fest, zumal auch Mittagessen und Schlafwagen das Angebot erweitern.

"Die Tatsache, dass sie auch nur einzelne Nachmittage für die Betreuung nutzen können, kommt den Familien sehr entgegen", weiß Beate Gerstenlauer, die Vorsitzende des Trägervereins Waldkindergarten. Nicht ohne Stolz verweist sie darauf, dass es im Sommer wieder freie Plätze gibt.