Baumeister aus der Region waren rund um Freiburg unterwegs. Foto: Stephan Foto: Schwarzwälder Bote

Anregungen: Exkursion führt 33 Baumeister nach Freiburg

Nordschwarzwald. Feste Institution und beliebtes Treffen aller Altersgruppen ist die alljährliche Exkursion für die Mitglieder des Bundes Deutscher Baumeister (BDB der Bezirksgruppe Nordschwarzwald geworden. Schnell war die Anmeldeliste gefüllt und 33 Architekten, Ingenieure und Architekturstudenten waren mit von der Partie, als es darum ging, an zwei Tagen zehn beispielhafte und ausgezeichnete Bauten in und um Freiburg zu besichtigen.

Nicht nur was die Vielzahl, sondern auch die Qualität und Varianz der Architekturen anbetraf, hatten sich BDB-Vorstandsmitglied Rainer Benz und sein Kollege Murat Yavuz selbst übertroffen. Das Bürgerhaus Schwanau-Ottenheim, 2017 nach einem Entwurf von K9-Architekten Borgards Lösch und Piribauer fertiggestellt, war die erste Station der zweitägigen Exkursion. Der Auftakt war engagiert ausgewählt: Der mit Cortenstahl verkleidete Neubau erwies sich innen wie außen als interessanter architektonischer Beitrag, der von der Bevölkerung anfangs kritisch beurteilt, später aber positiv aufgenommen wurde. Auch das zweite Besichtigungsprojekt, das katholische Gemeindehaus in Herbolzheim wurde nach einem Entwurf von K9-Architekten erstellt.

Krönender Abschluss war der Besuch des United World College

Dieses Mal dominierte das Material Stampfbeton als Fassadenmaterial. Die Exkursionsteilnehmer waren angetan von der sorgfältigen Verarbeitung und der optischen Qualität. Nach einer Fahrt durch die herrliche Kaiserstuhl-Landschaft wartete eine inspirierende Führung durch den Architekten Michael Geis von geis + brantner, johannes klorer freie architekten, ebenfalls aus Freiburg, auf die Baumeister. Die Besichtigung des Weingutes Keller in Vogtsburg-Oberbergen war der Auftakt für das Baumeisterbund-Essen. Gestärkt ging es weiter nach Freiburg, wo eine Führung durch das vielfach ausgezeichnete Rathaus von ingenhoven architects aus Düsseldorf auf dem Programm stand.

Highlight des Tages und gleichzeitig krönender Abschluss stellte der Besuch des United World College (UWC) Robert Bosch College dar, das nach der Sanierung des ehemaligen Kartäuserklosters durch hotz + architekten und Ergänzung durch neu erstellte Wohngebäude von Peter Kulka mit dem Hugo-Häring-Preis ausgezeichnet worden war. Das Konzept des UWC beeindruckte die Exkursionsteilnehmer ebenso wie die sensiblen architektonischen Maßnahmen.

Der nächste Tag startete mit der Besichtigung des Forststützpunkts St. Peter. Dort hatte die Arbeitsgemeinschaft Weissenrieder Architekten und hautau.winterhalter architekten aus Freiburg den in die Jahre gekommenen Altbau durch einen bemerkenswerten Neubau in Holzskelettbauweise ersetzt. In Denzlingen bestand für die Teilnehmer die Gelegenheit einer Führung durch das beispielhafte Wohnquartier Sommerhof von mbpk Architekten aus Freiburg und dasch + zürn architekten aus Stuttgart.

Als sehr engagiert und offen für alle Fragen ihrer Besucher erwiesen sich die Bauherren des Projektes in Waldkirch. Dort hatte das Architekturbüro Thomas Schindler auf dem Grundstück eines ehemaligen, denkmalgeschützten Gefängnisses ein zweigeschossiges Bürogebäude entwickelt, das sich den Bedürfnissen der Besitzer auch Jahre später noch perfekt anpassen kann.

Dass die Winzergenossenschaft Buchholz/Sexau mit einem ambitionierten, mehrfach prämierten Neubau die aufmerksamen Blicke von potenziellen Kunden auf sich zieht, ist eine Gemeinschaftsleistung ihres Vorsitzenden Bernhard Reichenbach und der Architekten fuchs.maucher aus Waldkirch, deren klare Architektur es mutig gegen viele Bedenken der Genossenschaftsmitglieder zu verteidigen galt.

Mit einem Besuch des katholischen Gemeindehauses St. Sebastian in Haslach von harter + kanzler Architekten aus Freiburg schloss sich der thematische Kreis.