Auf dem samstäglichen Wochenmarkt gab es weihnachtliche Gestecke, Mistelzweige und Anderes, was an einen Weihnachtsmarkt erinnerte.Foto: Strauß Foto: Schwarzwälder Bote

Handel: Stände bieten winterlichte Produkte an / Gestecke kommen gut an / Umsatzeinbußen spürbar

Ein Hauch Weihnachtsmarktstimmung auf dem Calwer Wochenmarkt: Einige Stände, die sonst auf dem Weihnachtsmarkt vertreten sind, verkaufen ihre Waren nun samstags auf dem Marktplatz. Doch ein richtiger Ersatz ist das für manche nicht.

Calw. Obwohl der Calwer Weihnachtsmarkt dieses Jahr ausfallen muss, gibt es einen kleinen Trost für alle Weihnachtsliebhaber – einige der üblicherweise dort angesiedelten Stände bieten ihre Produkte jetzt für wenige Wochen auf dem Calwer Wochenmarkt an.

Soziale Interaktionen sind wichtig

Die Standbetreiber seien von der Stadt angehalten worden, hauptsächlich weihnachtliche und winterliche Gegenstände zu verkaufen, erzählt Annegret Huber. Die Verkäuferin bastelt mit ihrer Freundin Helga Rau zusammen weihnachtliche Kränze, Gestecke und Wichtel und freut sich sehr, dass sie durch den Wochenmarkt einen Ersatz für den Weihnachtsmarkt gefunden hat. Sie sei sehr zufrieden mit dem Tag und überwältigt von den treuen Stammkunden, die teils nur ihrer Gestecke wegen auf den Markt fahren würden. Noch wichtiger als ihr fast ausverkaufter Stand seien Huber aber die sozialen Interaktionen mit den Menschen und das "Schwätzen" mit alten Kunden.

Doch der Wochenmarkt bietet nicht für alle gestrandeten Weihnachtsmarktbeschicker einenen guten Ersatz – viele andere Standbetreiber erzählen von deutlich gesunkenen Umsätzen. So berichtet auch David Ziegler von "Ziegler Schnittgrün und Wildspezialitäten" von deutlich weniger Verkäufen, obwohl auch er sehr dankbar für die vielen Calwer Stammkunden sei.

Eigenen Hofladen eröffnet

Er werde auch kommendes Wochenende auf dem Calwer Wochenmarkt sein und habe außerdem im Oktober seinen eigenen Hofladen eröffnet, um den Leuten auch außerhalb der mittelmäßig gut besuchten Märkte seine Waren anzubieten, erzählt Ziegler.

Ähnlich geht es beispielsweise auch der katholischen Kirchengemeinde, die normalerweise auf dem Weihnachtsmarkt Spenden für ihr Hilfsprojekt sammelt – sie verzeichnet weniger Kunden als in coronafreien Jahren.

Aber nicht nur die Weihnachtsstände sind auf den Wochenmarkt umgezogen, auch die 9a der Heinrich-Immanuel-Perrot-Realschule Calw ersetzt den schuleigenen Weihnachtsmarkt durch dem Wochenmarkt. Hier verkaufen sie unter anderem frische Waffeln, um Geld für ihre Abschlussfahrt zu sammeln, die – so hoffen die Schüler – zu Beginn des nächsten Schuljahres stattfinden kann.