Freizeit: Verschiedene Facetten der Stadt sollen in neuem Format vorgestellt werden / Zehn Folgen geplant

Zur besten Sendezeit am Dienstagabend wird in Zukunft die Stadt Calw ins Rampenlicht gerückt. Die Stadtmarketing GmbH, der Gewerbeverein und die Firma "MF Sound & Light" starten gemeinsam mit einigen Kooperationspartnern die Serie "Typisch Calw".

Calw. Vom virtuellen Whisky-Tasting zur "Prime Time"-Serie – so ungefähr lässt sich der Werdegang der Idee zu "Typisch Calw" in wenigen Worten zusammenfassen. Worum es sich dabei handelt? Mehrere 20- bis 25-minütige Sendungen, in denen Calwer Persönlichkeiten sowie Institutionen vorgestellt werden, man hinter die Kulissen blicken und miteinander ins Gespräch kommen soll. So zumindest stellen es sich die Macher des Ganzen vor. Das sind der Calwer Gewerbeverein, die Stadtmarketing GmbH in persona von Citymanager Hansjörg Neumann und die Firma "MF Sound & Light".

Informative Beiträge, Musik und Studiogäste

Auf die Idee für die Serie kam Nicolai Stotz, Vorsitzender des Gewerbevereins, über einige Umwege. Anfang März hatte sein Nachbar an einem virtuellen Whisky-Tasting per Videochat teilgenommen – persönliche Treffen in einer Bar waren damals und sind heute noch nicht möglich. Genau diese Tatsache brachte Stotz auf die Idee, eine Art virtuelle Kneipe für Calwer einzurichten. Zusammenkommen (wenn auch nur vor dem Bildschirm), etwas trinken, auch mal über etwas anderes reden als über Corona, beschreibt er seine Gedanken. Diese trug er wenig später Citymanager Neumann sowie seinem Co-Vorsitzenden Jürgen Ott vor, der wiederum mit den Mitarbeitern von "MF Sound & Light" wegen der technischen Komponente Kontakt aufnahm. "Es ist ein immer größerer Kreis daraus geworden", schmunzelt Ott. Und schließlich erwuchs daraus die Idee für eine echte Serie – mit informativen Beiträgen, Moderation, Musik, Studiogästen und allem was dazugehört.

Aufgezeichnet werden die Beiträge jeweils einen Tag vor der Ausstrahlung, die jeden Dienstag um 20.15 Uhr geplant ist. Ab diesem Zeitpunkt sind die Folgen im Internet unter www.typisch-calw.de jederzeit abrufbar.

Der erste Drehtag liegt bereits hinter den Machern der neuen Serie. Soweit lief alles nach Plan, verrät Neumann. Wenn auch alles viel länger dauere als man denken würde. Da kommen Versprecher dazwischen oder andere kleine Pannen. Schließlich stammt niemand der Beteiligten aus dem TV-Geschäft. Aber genau das sei es, was die Sendung ausmachen soll, unterstreicht der Citymanager. "Alles sind Calwer Gesichter." Da wären zum Beispiel die Gastronomin Sabrina Brenner, die als Moderatorin durch die Sendung führt und zudem die Lokation für den Dreh stellt, der Musiker Vitek Spacek, der für die musikalischen Auftritte verantwortlich zeichnet oder Armin Schnürle von Mania Pictures, der dem Team beratend zur Seite steht. "Die Bereitschaft mitzuwirken ist unheimlich groß", freut sich Stotz.

Langfristige Fortsetzung vorstellbar

Bislang sind zehn Folgen geplant. Nach drei wolle man evaluieren, erklärt Neumann: Wie groß ist das Interesse? Was läuft gut, was weniger? Was kann man ändern? Kommt das Format an, könnten sich die Macher gut vorstellen, die Serie auch längerfristig zu planen, weit über die Corona-Krise hinaus. Doch in diesem Fall müsse man nach den genannten zehn Folgen noch einmal neu justieren.

In diesen Sendungen sollen ganz verschiedene Themen angepackt werden, sind sich die Beteiligten einig. Gewerbetreibende und Gastronomen sollen vorgestellt, Hintergrundinfos gegeben werden. Beispielsweise ein Gang hinter die Kulissen der Baustelle am Maria von Linden-Gymnasium (MvLG). Aber auch "Hidden Places" (zu Deutsch etwa: verborgene Plätze) sollen ihre Plattform bekommen – das Hallenbad, das Krankenhaus oder der ehemalige "Starclub" beim Calwer Kino, zählt Ott auf.

Zielgruppe sind alle Calwer – generationenübergreifend. "Identität stärken und Solidarität schaffen", lautet die Devise. Denn am Ende jeder Folge soll der Studiogast gefragt werden: Was ist typisch Calw? Die Antwort eine positive Botschaft, die nach außen getragen werden soll, so Neumann. "Wir wollen Mutmacher-Geschichten." Und dann, im besten Fall, könnte "Typisch Calw" zum neuen Gesprächsthema in der Stadt werden, hoffen die Macher. Der neue, feste Termin am Dienstagabend – ranggleich mit dem "Tatort" am Sonntagabend, schmunzelt Stotz. Nur mit positiver Botschaft.