Erich Hartmann bei der offiziellen Begrüßung der neuen Pfarrerin Friederike Fritz. Foto: Biermayer Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Einsetzung der neuen Pfarrerin der Bergkirchengemeinde / Nachfolge von Walter Hummel / Ins Gespräch kommen

Im September verließ Pfarrer Walter Hummel nach sieben Jahren die Bergkirchengemeinde. Nach einer kurzen Vakanz konnte die Stelle nun wieder besetzt werden. Die neue Pfarrerin der Gläubigen auf dem Wimberg und Alzenberg heißt Friederike Fritz.

Calw-Wimberg. Die Bergkirche auf dem Wimberg war gut besucht, trotz des zur unüblichen nachmittäglichen Uhrzeit stattfindenden Gottesdienstes. Aber es war ja auch ein besonders Anlass: Die neue Pfarrerin Fritz trat ganz offiziell ihr Amt an, in dem sie nun für 1200 Gläubige zuständig ist. Für viele in der Kirchengemeinde war es die erste Möglichkeit, sie näher kennenzulernen.

Und die Gläubigen hatten einiges aufgefahren für ihr neues Gemeindeoberhaupt. Der Singkreis trat auf, teilweise unterstützt durch die Kinder der Gemeinde. Außerdem sorgte der Posaunenchor Altburg für eine festliche Atmosphäre. Und es waren auch Gäste aus Politik und Gesellschaft eingeladen.

Dekan Erich Hartmann war erfreut über die schnelle Neubesetzung der Stelle. "Das ging flott", stellte er fest. Das Besetzungsgremium habe sich ins Zeug gelegt. Aber Pfarrerin Fritz habe auch unbedingt in die Bergkirchengemeinde gewollt. Das habe auch am aktiven Gemeindeleben vor Ort gelegen. Mit Gott sei es wie mit der Sonne, meinte Hartmann weiter. Er wärme die Menschen. Aber es gebe auch graue und kalte Tage im Leben, in denen man diese Wärme nicht spüre. In diesen Situationen müsse es Menschen geben, die einem den rechten Weg zeigten. Ein solcher Mensch solle Fritz für die Gemeinde sein.

Tolle und spannende Aufgabe

Anschließend stellte sich Fritz den Gläubigen selbst vor. Sie freue sich sehr, hier zu sein. "Und danke für diesen tollen Gottesdienst", sprach sie zur Gemeinde. Sie sei 1971 in Ruit geboren und dann im Enzkreis aufgewachsen. Seit 2005 sei sie als Pfarrerin tätig – zuerst in auf der Schwäbischen Alb und im Ostalbkreis, zuletzt in Sindringen im Hohenlohekreis.

Ihr sei es wichtig, dass alle in der Gemeinde wie Glieder eines Leibes zusammenarbeiteten. Jeder könne sich einbringen. Die Musik liege ihr sehr am Herzen, da sie selbst auch Trompete spiele.

Nach ihrer Vorstellung fand die eigentliche Investitur statt. Die Kirchengemeinderäte erkannten sie an und Fritz legte vor Gemeinde und Dekan ihren Eid ab. Außerdem sprachen noch zwei Zeugen für Fritz vor. Der eine war ihr Vater Michael, selbst Pfarrer. Er wünschte ihr Erfolg bei einer tollen und spannenden Aufgabe. Es sei ein Privileg, den Menschen die frohe Botschaft überbringen zu dürfen. Die andere Zeugin war Ute Sorg, zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderates aus Fritz’ alter Gemeinde Sindringen-Ernsbach. Man habe sehr gut zusammengearbeitet und sei über die Jahre zu Freunden geworden.

In ihrer Predigt legte Fritz den Fokus auf das Wort Gottes in einer Zeit des Wandels. Man solle die Liebe Gottes auf vielfältige Weise in die Welt tragen. Fremden soll man offen gegenüber sein. Einerseits, weil auch Gott dies ebenfalls tue, andererseits, weil es die eigene Perspektive erweitere. Nach der Predigt begrüßte Oberbürgermeister Florian Kling die neue Pfarrerin in der Stadt. Er wünschte ihr viel Erfolg und erinnerte mit Bezug auf Hermann Hesse an die Wichtigkeit des interreligiösen Dialogs. Er betonte auch die Geschichte der Kirche auf dem Wimberg als Zufluchtsort für Heimatvertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg.

Thomas Jahn, Vorsitzender des katholischen Kirchengemeinderats Calw, freute sich in seinem Grußwort auf eine gute Zusammenarbeit. Er betonte die Wichtigkeit der Ökumene und brachte die Idee eines gemeinsamen Kinderchors ins Spiel. Fritz’ Hirsauer Kollege Sebastian Steinbach begrüßte sie in der Gesamtkirchengemeinde der Stadt. "Eine tolle Gemeinde haben sie hier auf dem Wimberg", meinte er zu Fritz. Steinbach hatte während der Vakanz oft selbst den Gottesdienst in der Bergkirche gehalten. Thomas Vogel von der Wimbergschule begrüßte die neue "Nachbarin" und lud sie zugleich zum baldigen Schulfest ein.

Die Gläubigen hatten nach dem Gottesdienst bei einem Stehempfang im Gemeindehaus noch die Möglichkeit, mit ihrer neuen Pfarrerin ins Gespräch zu kommen.