Der Verkehr auf der Bundesstraße 295 kann wieder ungehindert fließen. Foto: Rousek

Bau der Stützpfeiler von Eisenbahnbrücke abgeschlossen. Strecke zwischen Calw und Heumaden wieder frei.

Calw-Heumaden - Ungehindert, als wäre nie etwas gewesen, fließt der Verkehr auf der Bundesstraße 295 zwischen Calw und Heumaden. Noch bis vor wenigen Tagen war hier eine Baustelle. Doch die Widerlager für die künftige Hermann-Hesse-Bahn sind nun fertig. Die Errichtung der Brücke rückt in greifbare Nähe.

Rund ein Jahr lang war die B 296 (Stuttgarter Straße) zwischen Calw und Heumaden eine Baustelle. Weil rechts und links der Fahrbahn die beiden Widerlager für die geplante Hermann-Hesse-Bahn gebaut wurden, musste die Verkehrsführung im Kreuzungsbereich Stuttgarter Straße/Im Feldle/Breite Heerstraße immer wieder angepasst werden. Die Konsequenz: gelbe Markierungen und Absperrbaken so weit das Auge reichte.

Sprayer am Werk

Doch das ist seit Freitag, 23. August, Geschichte. Nachdem die Bauarbeiten abgeschlossen und der Rückbau der Sicherung erfolgt waren, kann der Verkehr nun wieder ungehindert rollen. Die Strecke wurde wieder vollständig freigegeben, heißt es in einer Pressemitteilung.

Das erste Widerlager, das eine der beiden Stützpfeiler für die künftige Eisenbahnbrücke bilden soll, wurde bereits Anfang des Jahres fertiggestellt. Dieses liegt östlich. Danach wurde der Geh- und Radweg auf der Ostseite verlegt, bevor es mit dem Bau des zweiten Widerlagers im Westen losgehen konnte.

Eigentlich war geplant, die beiden Bauwerke bereits Ende April fertigzustellen, wie Anja Härtel, Pressesprecherin des Landratsamts auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten erläutert. Die Verzögerung um rund dreieinhalb Monate sei auf die Witterung, Änderungen in der Bauausführung und zusätzlich zu erbringende Leistungen zurückzuführen, erklärt sie. 13 Monate Bauzeit nahmen die Widerlager also in Anspruch. Insgesamt wurden für die Widerlager und Stützwände der Eisenbahnbrücke rund 1000 Kubikmeter Beton und 130 Tonnen Bewehrungsstahl verbaut, ist in der Pressemitteilung zu lesen.

Und dann, als die Bauwerke schon fast fertig waren, machten sich sprayende Vandalen ans Werk und beschmierten die Widerlager. Eine Verzögerung sei dadurch zwar nicht entstanden, meint Härtel. Darüber gefreut haben dürfte sich trotzdem keiner der Beteiligten. Inzwischen hat der Beton wieder seine ursprüngliche Farbe zurück. Und das soll auch so bleiben: Zum Schutz vor weiteren Attacken wurde eine spezielle, durchsichtige Schicht aus Paraffin aufgetragen, die dafür sorgen soll, dass Graffitis leichter wieder von den Bauwerken zu entfernen sind.

Nun, da die Grundpfeiler stehen, steht der Einbau des Stahlüberbaus der Brücke an. Dieser soll voraussichtlich im kommenden Frühjahr vor Ort montiert und anschließend auf die Widerlager geschoben werden. Komplett fertig soll die Eisenbahnüberführung dann im Sommer 2020 sein.