Jaqueline Leiße (von rechts) demonstriert erste Maßnahmen für die Erste Hilfe am Hund, ein Kurs, den der DRK-Kreisverband Calw mit Kreisgeschäftsführer Thomas Seeger und dem Ausbildungsbeauftragtem Werner Schlotter neu anbietet. Foto: Stocker

Neues Kursangebot des Kreisverbands bietet ertvolle Grundlagen für Herrchen und Frauchen.

Kreis Calw - Hundebesitzer kümmern sich meist hingebungsvoll um ihre Vierbeiner. Doch was unternimmt man, wenn des Menschen bester Freund sich verletzt oder plötzlich krank wird? Mit dem neuen Kursangebot "Erste Hilfe am Hund" bietet das Deutsche Rote Kreuz Antworten darauf.

Kontrolle der Vitalzeichen, also Puls und Atmung des Vierbeiners, sein Transport im Verletzungs- oder Krankheitsfall, saubere Wundversorgung und andere Maßnahmen in Notfallsituationen erläutern die Fachleute in einem vierstündigen Kurs am 1. Juli.

Elementarer Bestandteil

"Es war ein eigenes Aha-Erlebnis, bei dem ich mich fragte, was zu tun ist", berichtete Werner Schlotter im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Der Ausbildungsbeauftragte des DRK-Kreisverbandes Calw nimmt zusammen mit Kollegin Manuela Rühle als neue verantwortliche Organisatoren die Neuausrichtung und Stärkung der Breitenausbildung in Angriff. Und dabei ist die Erste Hilfe am Hund nur ein Bestandteil – wenn auch ein elementarer, wie Erfahrungen aus anderen Kreisverbänden zeigen.

Dass Hunde mitunter überaus neugierig und aktiv sein können, ist bekannt. "Wenn er allerdings Schmerzen hat, kann er selbst für seinen Besitzer unberechenbar sein", stellte Jaqueline Leiße fest. Sie ist aktive Sanitäterin in der Rettungshundestaffel (RHS) und kennt die Situationen, wenn beispielsweise ein Stöckchenspiel daneben geht. Auch blutige Schnittverletzungen an der Pfote oder eine ausgerissene Kralle sind keine Seltenheit.

"In einer Unfallsituation ist deshalb bei aller Motivation, dem Hund helfen zu wollen, auch der Eigenschutz von Bedeutung", fasst sie zusammen. Deshalb ist das Anlegen eines Verbandes um die Schnauze des Hundes keine Böswilligkeit, sondern eine Grundlage, um Tier und Mensch zu schützen.

Der Kurs richtet sich an Hundebesitzer, um einen Notfall erkennen zu lernen – auch dann, wenn keine sichtbare Wunde vorhanden ist und das Tier sich beispielsweise vergiftet hat oder unter Krämpfen leidet. "Wir wollen Inhalte vermitteln, mit denen die Hundebesitzer erkennen, ob es ihrem Tier gutgeht", sagte Schlotter.

Allerdings dürfen zu dem Kurs die eigenen Tiere nicht mitgebracht werden. "Da wir die Tiere nicht kennen und diese sich untereinander auch nicht, werden Hunde der Rettungshundestaffel eingesetzt", erklärte er die Bedingungen. Die Ausbilder stellen außerdem eine Weiterbildung in Aussicht, falls die Teilnehmer mit entsprechenden Rückmeldungen reagieren. Denn das Erlernte dient quasi als Hausaufgabe. "Es macht Sinn mit dem gesunden Hund in stressfreier Atmosphäre zu üben, damit er im akuten Fall besser damit umgeht", bekräftigt Leiße.

Der Kurs "Erste Hilfe am Hund" findet am 1. Juli von 9 bis 13 Uhr beim DRK in der Rudolf-Diesel-Straße 15 in Calw statt. Anmeldungen können über diese Website erfolgen.