Carina Reck hat zum 15. Dezember ihre Stelle bei der Stadt Calw angetreten. Foto: Stadt Calw Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Persönliche Referentin und Wirtschaftsbeauftragte des Oberbürgermeisters stellt sich vor / Voller Tatendrang

Sie ist die Neue an der Seite von Oberbürgermeister Florian Kling – zumindest beruflich gesehen. Carina Reck hat zum 15. Dezember die Stelle als Persönliche Referentin und Wirtschaftsbeauftragte der Stadt Calw angetreten. Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten hat sich die 29-Jährige vorgestellt und dabei erste Einblicke in ihr künftiges Aufgabenfeld aber auch kommende Projekte gegeben.

Calw. Zunächst: Die junge Beamtin kommt keineswegs frisch von der Schulbank. Bei einem Blick in ihren Werdegang offenbaren sich einige namhafte Stationen.

Alles begann mit einem Praktikum bei der Stadtverwaltung in Ehingen, einer an der Donau gelegenen Kreisstadt, die, mit ihren Teilorten und gemessen an ihrer Einwohnerzahl, in etwa vergleichbar mit den Dimensionen Calws sei, wie Reck erklärt.

Von 2011 bis 2014 machte Reck dann ihren Bachelor in Public Management. Der Studienort: Die Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl. Während des Studiums: mehrmonatige Praxisphasen, etwa in der Kulturabteilung bei der Stadtverwaltung in Ulm, im Personal- und Finanzbereich beim Deutschen Historischen Institut in London oder beim Landratsamt Biberach.

Vom Innenministerium abgeworben

Nach dem Abschluss kommt die erste Stelle. Reck wird Breitbandkoordinatorin und Europabeauftragte beim Landratsamt Alb-Donau-Kreis. Sie wird zur Ansprechpartnerin, wenn es um EU-Fördermittel geht oder begleitet ein Breitbandversorgungs-Großprojekt, an dem acht Landkreise beteiligt sind.

2017 schließlich wird das Innenministerium auf Reck aufmerksam. Die junge Beamtin wird "abgeworben", wie sie im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten berichtet, und fängt eine Stelle beim Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration an.

Auch hier ist sie zunächst wieder mit dem Breitbandausbau betraut, vergibt Förderzuschüsse – "doch irgendwann wollte ich mal etwas anderes machen wie Breitbandförderung", erklärt die 29-Jährige.

Reck wird auf eine Stelle beim Landesamt für Verfassungsschutz aufmerksam, bewirbt sich und wird stellvertretende Geheim- und Sabotageschutzbeauftragte. Als Sachbearbeiterin bekommt sie es mit den Reichsbürgern oder neuerdings auch der Organisation "Querdenken 711" zu tun.

Berufsbegleitend absolviert sie zudem noch den Masterstudiengang "Public Management für Nachwuchsführungskräfte im öffentlichen Dienst".

Im vergangenen Jahr schließlich schreibt die Stadt Calw Recks jetzigen Job aus. Die 29-Jährige nimmt die Homepage von OB Kling unter die Lupe. "Vor allem sein Digitalisierungsbackground hat mir bei ihm gut gefallen", sagt sie.

Für die Stelle habe sie sich auch wegen Projekten wie der Hermann-Hesse-Bahn oder der ZOB-Umgestaltung entschieden. "Ich schätze hier die Vielfalt, die Themen, die plötzlich aufpoppen können, zuletzt etwa die Diskussion um die Weihnachtsbaumabholung oder die Friedhofgestaltung", sagt sie.

Eine neue Welt, ein neues Aufgabenfeld für die 29-jährige Verwaltungsexpertin also, die mit ihrem Partner vor einem halben Jahr von Leonberg nach Renningen gezogen ist und seitdem dort wohnt.

Ihr erster Eindruck vom Job: "Hier ist es richtig schön, richtig toll. Herr Kling hat sich für die Einarbeitung viel Zeit genommen." Auch die alten Rathaus-Gebäude der Stadt haben es Reck angetan.

Leerstände in der Innenstadt vermeiden

Zurzeit ist ein kleines Büchlein der ständige Begleiter der frisch gebackenen Referentin und Wirtschaftsbeauftragten. In das Büchlein schreibt Reck alles Wichtige auf, um sich den notwendigen Überblick zu verschaffen. Dabei habe sie Respekt vor der Verantwortung, die eine solche Position mit sich bringe, sagt sie. "Ich möchte niemanden enttäuschen."

Als Wirtschaftsbeauftragte freue sich Reck vor allem darauf, die Wirtschaft mit Projekten und Fördergeldern zu unterstützen, und das Problem der Leerstände in der Innenstadt anzugehen. Mit Citymanager Hansjörg Neumann habe sie bisher zwar noch nicht die Zeit für ein Gespräch gefunden, sie werde sich mit ihm "aber auf jeden Fall noch absprechen", um sich künftig "Bälle zuspielen" zu können.

Die Jugendbeteiligung sei ein weiteres Thema, das Reck als nächstes angehen wolle, zudem den Arbeitskreis Innenstadt. Sie sei bestrebt, Ideen und Bedürfnisse aufzugreifen, und diese dann auch umzusetzen.

An ihrem neuen Umfeld gefalle Reck vor allem die Mentalität und Arbeitsweise: "Hier sitzt man im Mittelpunkt und kann auch mal schnell zum Kollegen rüberlaufen", sagt die 29-jährige Power-Frau zum Abschluss ihres "ersten Pressegesprächs" überhaupt.