Freude herrschte auf dem Theurer-Hof, als (von rechts) Rainer Prewo von den Denkmalstiftung und Dorothee Lang-Mandel seitens der Glücksspirale einen fünfstelligen Betrag zur Förderung der Sanierung an Architekt Wolfgang Krieg und Projektierer Rolf Berlin überreichten. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder Bote

Förderung: Stiftung und Glücksspirale unterstützen Sanierung auf dem Theurer-Hof / Nutzungsidee überzeugt

Seit Monaten zeugt ein Kran auf dem Theurer-Hof am Ortsrand von Speßhardt von der Sanierung des historischen Kleinods. Und die wurden jüngst von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg und der Glücksspirale gefördert.

Calw-Speßhardt. "Das ist ein Volltreffer für die Denkmalpflege", war Rainer Prewo, Vorstandsvorsitzender der Denkmalstiftung, hellauf begeistert. Vor Ort ließen sich er und die Lotto-Kommunikationsleiterin Dorothee Lang-Mandel das Projekt erläutern, für dessen Förderung sie einen mittleren fünfstelligen Betrag im Gepäck hatten.

Dach des Wohnhauses wieder eingedeckt

Vor dreieinhalb Jahren erwarb Rolf Berlin das Anwesen, das zu diesem Zeitpunkt bereits drei Jahre leer stand. Deutlich sichtbar ist inzwischen das Dach des Wohnhauses wieder eingedeckt. "Dafür haben wir in den vergangenen Jahren Handstreich-Biberschwanz-Ziegel gesammelt", erklärte Berlin zu diesem historischen Eindeckmaterial. Und die sind dann im Inneren des Hauses sichtbar, wie er gemeinsam mit Architekt Wolfgang Krieg ausführte. Zusammen mit Holzschindeln bilden sie nach der Dämmung quasi den Raumabschluss hinter den Holzbalken.

Überhaupt, so der begleitende Architekt, seien die Balken des Wohnhauses im Fachwerkstil erstaunlich gut erhalten. Für jene im Hof-Ensemble, die ausgewechselt werden müssen, sicherte sich Berlin Balken von vier Gebäuden, die in den zurückliegenden Jahren abgerissen wurden.

"Die Chronologie des Hofes geht bis 1620 zurück", berichtete Berlin. "Eine beispielhafte Wertgenerierung, die durch konstruktiven Kontakt zur Denkmalpflege von Anfang an geprägt ist", bekräftigte Prewo zum "erhaltenswerten und wertvollen Dokument historischer, kleinbäuerlicher Wirtschafts- und Wohnweise". Während die Denkmalstiftung gerne private und Bürger-Projekte fördere, lebe deren Erhaltung von nachhaltiger Nutzung. "Nur aus Idealismus heraus reicht nicht. Und hier haben wir eine kongeniale Nutzungsidee im Rahmen eine Tourismusprojekts, bei dem wir uns vorstellen können, dass es auch die Umgebung beflügelt", meinte der Stiftungsvorsitzende – zumal Berlins Ziel ein Seminar-Campus mitten in der Natur und mit Tieren ist. Große Bedeutung misst Prewo dem Erhalt des so genannten Hufen-Bauernhofes, wie es früher viele dieser Art im Landkreis Calw gab, die meisten aber nicht mehr existieren.

"Dieses Kleinod gewinnt an Konturen", zeigte sich auch Lang-Mandel von der Dimension beeindruckt. Gerne fördere die Glücksspirale die Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft, wenn sie auf diese Weise mit Leben erfüllt werde. "Das ist dann ein kleiner Trost für jene, die sich ohne Gewinn an der Lotterie beteiligten", würdigte sie den eindrucksvollen Erhalt eines Kulturdenkmals. Ende kommenden Jahres soll die Sanierung des Theurer-Hofes fertiggestellt sein, so das Vorhaben Berlins.