Gisela Volz (von links), Christine Schreck und Wolfgang Ziegerer von der VGC stellen die Neuerungen im öffentlichen Nahverkehr vor. Foto: Rousek

Informationen per Smartphone abrufbar. Preise erhöhen sich. Problem für Gechinger gelöst.

Kreis Calw - Moderne Zeiten bei den Verkehrsbetrieben Calw: Der VGC geht mit einer eigenen App an den Start. Auch ansonsten gibt es ein paar Änderungen und Neuerungen.

"Ich habe eine gute, eine sehr gute und eine optimale Nachricht", kündigt Gisela Volz, Geschäftsführerin der Verkehrsgesellschaft Bäderkreis Calw mbH (VGC), im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten an.

Die gute Nachricht, die im ersten Moment gar nicht mal so gut klingt: Die Preise erhöhen sich – "aber sehr moderat um etwa 2,5 Prozent", so Volz. So kostet eine Viererkarte für einen Erwachsenen im öffentlichen Nahverkehr beispielsweise momentan 7,50 Euro, ab 1. Januar 2019 dann 7,80 Euro. Bei den Monatskarten mache die Erhöhung einen Unterschied von etwa 1,50 Euro aus.

"Da kommen wir nicht drum herum", sagt Volz. "Jeder weiß, wie sich die Kosten entwickeln." All jene, die dieses Jahr noch ihr Monatsticket für Januar kaufen, bezahlen aber noch den alten Preis.

Die sehr gute Nachricht: Viele Gechinger, die bisher das Problem hatten, Fahrkarten in mehreren Verkehrsverbünden lösen zu müssen, wenn sie nach Böblingen zur Schule oder zur Arbeit fahren, können aufatmen. Künftig läuft es so, dass Fahrgäste, die von Gechingen nach Böblingen fahren, ein Ticket des Verkehrsverbunds Stuttgart (VVS) kaufen. Von Gechingen nach Calw kommen sie mit einem Fahrschein der VGC. "Es ist endlich kein Niemandsland mehr", freut sich die Geschäftsführerin. Den zusätzlichen Verkehrszweig nach Böblingen können Fahrgäste von Calw aus mit einem Ticket der VVS nutzen. "Ein Ausnahmefall", verrät Volz. Aber eine "super Lösung".

Bei der Verbindung zwischen Gechingen und Böblingen gibt es zudem einen Betreiberwechsel. Anstelle der Deutschen Bahn-Tochter RBS ist seit Sonntag, 9. Dezember, das Unternehmen Pflieger für die Fahrten verantwortlich. Die Monatskarten, die bereits gekauft wurden, behalten dennoch ihre Gültigkeit. Der Fahrplan werde angepasst und es werde kleinere Änderungen geben, kündigt Volz an. "Bestimmt wird es auch am Anfang noch nicht komplett rund laufen, das ist ja normal, wenn man nach Jahrzehnten einen Wechsel hat." Aber in der Weihnachtspause habe man genug Zeit, die ersten Wochen zu reflektieren, sodass es danach umso besser laufe, ist sie sich sicher. Der bisherige Haustarif falle damit weg.

Nun zur optimalen Nachricht: Es gibt jetzt eine VGC-App für Smartphones namens "VGC Mobil". "Die kann alles, was eine App können muss", verkündet Christine Schreck von der VGC stolz. Sie war maßgeblich an der Entwicklung beteiligt. Mit der neuen App kann man die Fahrplanauskunft abrufen, sich für einen Rufbus anmelden, Fahrpläne teilen oder in Echtzeit verfolgen, ob der Bus pünktlich kommt.

Zwar sind noch nicht alle Busse mit der Möglichkeit einer Echtzeit-Messung ausgestattet, aber das soll laut Schreck nach und nach geschehen.

"Wir haben bei der App auch die Möglichkeit, aktuelle Meldungen zu kommunzieren", erklärt sie. Beispielsweise wenn eine Strecke durch einen Unfall gesperrt ist. "So was geht nur über neue Medien." Die Verantwortlichen der VGC sind stolz darauf, ihren Fahrgästen nun die gleiche Infoqualität bieten zu können, wie die großen Verkehrsverbünde.

"Das ist ein großer Schritt für uns", sind sie sich einig. Rund ein Jahr lang wurde an der App gearbeitet, drei Monate lang befand sie sich in der Testphase.

Nun kann man sie kostenlos im Play-Store (Android) oder im App-Store (Apple) herunterladen.