Vollsperrung in Heumaden sorgt am Wochenende für Durcheinander. Anwohner verärgert.
Calw-Heumaden - Seit Freitag, 13. Juli, ist die Bundesstraße zwischen Calw und Althengstett im Bereich Heumaden voll gesperrt. Das ganze Wochenende über herrschte deshalb Verkehrschaos. Doch wer trägt Schuld? Die Stadt, das Regierungspräsidium oder doch die Autofahrer selbst?
Bis Montag, 16. Juli, dauerte die Vollsperrung der Bundesstraße 295 bei Heumaden an. Inzwischen ist zumindest die Fahrt ortsauswärts wieder möglich. "Das entspannt die Lage wieder etwas", sagt Calws Oberbürgermeister Ralf Eggert. Am Wochenende jedoch konnten Autofahrer Heumaden von Calw aus nur noch über die Breite Heerstraße erreichen. Eine Weiterfahrt in Richtung Althengstett war nicht möglich.
Das jedoch wussten offenbar viele Autofahrer nicht. Oder wollten sie es schlicht nicht wahrhaben. Schon am Freitagabend bildeten sich in der Waldenser Straße und im Bereich des Welschen Häusles Schlangen von Autos, die wie in den vergangenen zwei Wochen, über den Höhenweg zur Bundesstraße gelangen wollten. Doch zu diesem Zeitpunkt war die Verkehrsführung bereits geändert.
Zwei nur wenige Meter hintereinander stehende Verbotsschilder zeigten unmissverständlich an, dass die Sträßchen für Krafträder und Kraftwagen gesperrt sind. Viele Fahrer wendeten daraufhin und irrten durch Heumaden. Einige missachteten aber auch einfach die Verbotsschilder und fuhren vorbei am Welschen Häusle in eine der drei möglichen Richtungen. Auch aus den umgekehrten Richtungen herrschte reger Verkehr.
Dazwischen Spaziergänger, Jogger und Fahrradfahrer. Hupen, verbale Auseinandersetzungen und Beinahe-Unfälle blieben dabei nicht aus. Ein Leser des Schwarzwälder Boten berichtet: "Teilweise standen sich die Fahrzeuge Haube an Haube in entgegengesetzter Fahrtrichtung auf den zu schmalen Wegen gegenüber, dann war das Verkehrschaos perfekt." Sehr zum Ärger vieler Bürger, die eindeutig der Stadt und dem Regierungspräsidium die Schuld an dem Durcheinander geben.
"Wir erleben seit Wochen Verkehrschaos hier in Heumaden wegen einer völlig ungenügenden Baustellenbeschilderung", heißt es in einem Schreiben einer Bürgerin, das unserer Zeitung vorliegt. "Die Bundesstraße von Calw Richtung Althengstett wurde gesperrt ohne direkt an der Sperrung eine Umleitungsanweisung für die Autofahrer anzubringen." Dies führe dazu, dass viele Autofahrer durch Heumaden fahren ohne dies zu wollen.
"Warum hat man mit der Vollsperrung nicht bis in die Ferienzeit gewartet, warum ist die Ausschilderung und Sperrung teilweise ungenügend und warum hat die Polizei keine Kräfte zur Unterstützung und Regulierung zur Verfügung?", fragt sich ein anderer.
Thomas Schrenk vom RP findet die Beschilderung völlig ausreichend. Sie sei in Absprache mit dem Landratsamt und der Polizei angebracht worden und auch jetzt sei man sich noch einig, dass die Schilder ausreichen. "Aber es sind auch viele Absperrungen einfach weggemacht worden", ärgert er sich. "Da fällt einem nichts mehr ein."
Beschilderung wurde teilweise von Bürgern entfernt
"Die Vollsperrung wurde angekündigt, aber man erreicht nie jeden. Viele hatten es aber noch nicht verinnerlicht", erklärt OB Eggert. "Das ist aber bei jeder Großbaustelle der Fall in den ersten Tagen." Das Problem seien hauptsächlich die Leute, die sich nicht an die Verbotsschilder halten und dann auf den Feldwegen umherirren. "Das führt Heumaden ins Chaos." Denn: "Man kann keinen Bundesstraßenverkehr über Feldwege führen", meint Eggert. "Das sind knapp 30 000 Fahrzeuge am Tag." Deshalb gebe es ja die Umleitung über Ottenbronn, Hirsau und Calw.
Auf dieser Strecke sei noch Verbesserungsbedarf da, gibt der OB zu. Zum einen bei der Ampel an der Bauknecht-Kreuzung, zum anderen in der Pletschenau in Hirsau. "Dort muss das Regierungspräsidium nochmal die Ampelschaltung überprüfen", kündigt er an. Denn in der Pletschenau habe sich am Montagabend ein langer Rückstau gebildet.
