Verteidiger Markus Glemser ist rechts wie links stark und kann sich als Allrounder auch mal in die Offensive einschalten. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

VfL Nagold nach dem 1:1 gegen den SV Zimmern und vor dem Nachholspieltag noch Spitzenreiter

Von Albert M. Kraushaar Während die Tabelle der Landesliga aufgrund der Spielausfälle immer mehr an Aussagekraft verliert, können die Fußballer des VfL Nagold erst mal völlig entspannt in die wohl verdiente Winterpause gehen.Das jüngste Unentschieden gegen den SV Zimmern war sicherlich kein Wunschergebnis, zumal die Elf von Trainer Thomas Schwarz beim 1:1 ein deutliches Plus an Torchancen hatte, doch die Gäste zeigten eine kompakte Teamleistung mit einer guten Ordnung, die von Beginn an auf eine Punkteteilung ausgelegt war.

Ohne Marc Böttinger musste Thomas Schwarz von seiner zuletzt praktizierten Grundaufstellung abweichen. Allrounder Markus Glemser wechselte auf links, Julian Sieber ging nach Ablauf seiner Sperre auf die rechte Seite der Viererkette, Yannic Dengler und Marco Quiskamp bildeten die Doppelsechs, wobei der VfL-Kapitän den offensiveren Part übernahm.

Für die Offensive hatte der Nagolder Coach Manuel Zug, Nils Schuon, Marc Alle und Daniel Schachtschneider aufgeboten. Manuel Zug kam über die linke Seite, zog jedoch oft nach innen, Nils Schuon spielte mehr hinter den Spitzen, kam gegen die kompakt stehenden SVZ-Abwehr jedoch kaum einmal dazu, seine präzisen Flachschüsse anzusetzen.

Die Elf von Gästetrainer Edgar Beck ließ nur ganz wenig zu, und wenn einmal ein VfL- Angreifer durchkam, dann stellte sich ihm Schlussmann Matthias Müller entgegen. Der ehemalige Nagolder glänzte an seiner früheren Wirkungsstätte im Eugen-Breitling-Stadion mit einer tadellosen Leistung, hielt den einen Punkt mit tollen Paraden gegen Nils Schuon, Marc Alle und Daniel Schachtschneider fest.

"Matthias Müller hat sich weiterentwickelt. Er ist viel ruhiger und abgeklärter geworden", wusste Edgar Beck sehr wohl, bei wem er sich für das Unentschieden zu bedanken hatte. "Jeder Punkt zählt bei uns für den Klassenerhalt", stapelte der SVZ-Trainer tief. "Der VfL Nagold ist spielerisch viel weiter als wir. Deshalb bin ich mit dem 1:1 auch zufrieden."

Mehr zu riskieren wäre für die Nagolder wohl gefährlich geworden, denn der SV Zimmern spielt gerne mit langen Bällen auf seine schnellen Spitzen. "Da sind die Zimmerner mit Torjäger Marius Seemann, mit Marc Bauer und Philipp Rumpel sehr gut besetzt", urteilte Thomas Schwarz über das vermeintliche Spitzenspiel. Ganz offensichtlich war dem VfL-Trainer der Spatz in der Hand lieber als die Taube auf dem Dach, denn erstmals in dieser Saison ließ er alle elf Mann der Startformation durchspielen, dies sicherlich auch unter dem Blickwinkel, dass mit Julian Borgia, Kai-Lukas Koesling, Lukas Fehrenbach, Marc Kranjc und Adrian Döbele überwiegend junge und Spieler aus der zweiten Reihe auf der Bank saßen.

Jetzt ist Thomas Schwarz gespannt auf die Nachholspiele am kommenden Wochenende zwischen dem SV Zimmern und dem FC Gärtringen sowie dem zurzeit so starken Aufsteiger Spvgg Holzgerlingen und dem SV Nehren.

Als Tabellenführer könnte der VfL Sindelfingen in die Winterpause gehen. Ob das vorgesehene Nachholspiel in Salzstetten tatsächlich auch ausgetragen werden kann, ist eine andere Frage. Auch im Waldachtal ist Winter.

Sollten die Wünsche der Konkurrenz nicht in Erfüllung gehen, würden die Kerzen zum 2. Advent und vielleicht auch die Lichtlein zu Weihnachten in Nagold besonders hell leuchten.