Die Katze musste, nachdem sie angeschossen wurde, in einer Tierklinik behandelt werden. (Symbolfoto) Foto: dpa

Kein Einzelfall: Im Kreis schlagen immer wieder Tierquäler zu. Polizei sucht Zeugen.

Kreis Calw - Giftköder, stumpfe Gewalt, rasiertes Fell, Schnitt- und Schusswunden – im Kreis Calw treiben  Tierquäler ihr Unwesen, die vor nichts zurückzuschrecken scheinen. Am Mittwoch meldete die Polizei einen neuen Fall, der Tierhalter schaudern lässt.

Montagabend, irgendwann zwischen 19.15 und 19.45 Uhr Stammheim. Eine Katze erkundet auf leisen Pfoten im Bereich der Burgäckerstraße die Gegend – als das Tier plötzlich von einer Kugel getroffen wird. Vermutlich mit einem  Luftgewehr oder einer Kleinkaliberwaffe hat ein Unbekannter Jagd auf den Vierbeiner gemacht. Die Katze  muss wegen einer Verletzung am Hinterlauf in einer Tierklinik behandelt werden. Das meldete am Mittwochvormittag das Polizeipräsidium Karlsruhe. Ein Einzelfall? Keineswegs.

Erst Ende vergangenen Jahres hatten wir von einer ganzen Reihe von Tierquäler-Taten berichtet, die der Calwer Tierschutzverein zusammengetragen hatte. Eine Bilanz des Schreckens.

Im Oktober war in Spielberg eine Katze tot aufgefunden worden –  mit abrasiertem Schwanz und laut Aussage des Besitzers geschändet. Ebenfalls Anfang Oktober hatte ein Unbekannter  in Oberhaug-stett einer Katze den Schädel eingeschlagen. In Schömberg, Neuhengstett und nochmals in Spielberg waren etwa zur selben Zeit Katzen  rasiert worden. Meldungen über vermisste Tiere gab es aus Calw, Stammheim, Ottenbronn, Oberkollbach, Gechingen und Schömberg. In Aidlingen war Anfang Oktober eine Katze gefunden worden, mit abgetrenntem  Kopf und Schwanz. Ein Tier war in Grafenau  stranguliert worden,  ein anderes   rasiert und mit einem Schnitt verletzt. Wenig später verschwand es endgültig. Und das Polizeipräsidiums Karlsruhe hatte von zwei Fällen berichtet, bei denen im Februar  in Neubulach und im September in Nagold mit einem Luftgewehr auf  Katzen geschossen worden war.

Doch damit nicht genug: Seit  April vergangenen Jahres erreichen uns auch immer wieder Meldungen von Giftködern. Ende Januar hängte die Stadt Calw vor allem in Heumaden und Stammheim deshalb Warnschilder auf – versehen mit dem Rat, Hunde  zum eigenen Schutz immer an der Leine zu führen.

Hauptsächlich in der Gegend um  Stammheim hatte es zahlreiche  Vorkommnisse gegeben, ein Rüde und  zwei Katzen mussten sterben, andere Tiere wiesen Vergiftungssymptome  auf. Auch in Unterlengenhardt, Neuhengstett, Neuhausen und Bad Liebenzell waren Verdachtsfälle registriert worden. Darüber hinaus landeten  allein im März dieses Jahres mindestens zwölf Verdachtsfälle auf tierärztlichen Behandlungstischen. Ein weiteres Tier verstarb dabei.

Die Polizei sucht wegen all dieser Taten – nicht zuletzt  wegen des jüngsten Vorfalls, bei dem in Stammheim eine Katze angeschossen wurde – nun nach Zeugen.  Verdächtige Funde,  Beobachtungen und natürlich Hinweise  auf den Schützen  sollten umgehend dem Polizeirevier Calw, Telefon 07051/16 10, gemeldet werden. In Sachen Giftköder können sich Zeugen darüber hinaus an die  Stadt Calw, Telefon 07051/16 70, wenden.