Großer Andrang bei der "MakerNight". Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

JugendforschungszentrumGroßes Interesse an "MakerNight"

Von Annette Selter-Gehring

Calw. Tüftler, Bastler und Technikbegeisterte konnten sich bei der ersten "MakerNight" im Jugendforschungszentrum (JFZ) der Region Calw austoben. Ob elektronische Schaltungen löten, in die Geheimnisse der Programmierung von Computerspielen eintauchen oder die Möglichkeiten des 3-D-Druckens ergründen. In Workshops, angeleitet von praxiserfahrenen Ingenieuren und Naturwissenschaftlern sowie technikaffinen Jungforschern, wurde bis Mitternacht konzentriert gearbeitet. Dabei hatten die Teilnehmer Gelegenheit, in neue Wissensfelder hinein zu schnuppern und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.

Schon beim Betreten des JFZ Calw, das seit 2014 in der ehemaligen Jugendherberge Im Zwinger untergebracht ist, war die besondere Atmosphäre der "MakerNight" zu spüren: Konzentriertes Arbeiten, prickelnde Neugierde, die Lust Neues auszuprobieren und die Freude am spielerischen Experimentieren lagen förmlich in der Luft. Angeleitet wurde der Forscherdrang der 25 Kinder und Jugendlichen, die an den fünf angebotenen Workshops teilnahmen, von ehrenamtlichen Helfern.

Pädagogische Fähigkeiten

"Unsere Workshop- und Projektleiter sind allesamt hoch qualifizierte Ingenieure", so Horst Ammann, Geschäftsführer des JFZ. Alle Mitarbeiter bringen neben ihrer Begeisterung für Technik ein hohes Potenzial an pädagogischen Fähigkeiten mit oder, wie der pensionierte Schulleiter Ammann weiß, "haben Spaß an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen."

Dass im JFZ trotzdem alles anders ist als in der Schule, liegt nicht nur daran, dass in kleinen Gruppen an einem Projekt gearbeitet wird und die technische Ausstattung viel Spielraum lässt. Bei der "MakerNight" begegneten sich Jungforscher und praxiserfahrene Fachleute auf Augenhöhe und begaben sich gemeinsam auf die Suche nach Lösungen. Die Ideen der Teilnehmer wurden ernst genommen und auch unkonventionelle Ansätze konnten ausprobiert werden. In den Workshops wurden die Grundlagen des Lötens am Zusammenbau der Schaltung für ein "TV-B-Gone", eine universale Fernbedienung erlernt.

Spur der Haselmaus

Es konnte eine eigene App geschrieben und dabei ganz nebenbei erste Schritte in einer Programmiersprache unternommen werden und Gegenstände mit einer Konstruktionssoftware designt und am 3-D-Drucker ausgedruckt werden. Darüber hinaus konnten die Jungforscher in das kontinuierlich laufende Projekte "Der Haselmaus auf der Spur" sowie die Mindstorms Lego Roboter Rallye hineinschnuppern. Bei Vorträgen gab JFZ-Leiter Andreas Buchholz einen Überblick über das erste Jahr im JFZ, führte Markus Mosdzien in die Welt der Haselmaus ein und sprach der 17-jährige Tim Lorenz vom JFZ zum Thema Computersicherheit.

Das Interesse an der "MakerNight" war sehr groß. "Wir konnten nicht alle, die sich angemeldet hatten, annehmen", bedauerte Ammann und versicherte, dass der ersten "MakerNight" weitere folgen werden. Aber auch wer nicht zum Zuge gekommen war, konnte im Verlauf des Abends im JFZ vorbeikommen, den Teilnehmern über die Schulter schauen und sich von Buchholz durch die Räume führen und die laufenden Projekte erklären lassen.

Bereits am 27. November besteht die Möglichkeit, Entwürfe mit einer 3-D-Konstruktions-Software zu gestalten und diese am 3-D-Drucker aus Kunststoff auszudrucken.

Weitere Informationen: www.jfz-calw.de