Autor Arnfried Mehne hat die Neuerungen des Studiengangs Medien- und Kommunikationsmanagement selbst getestet. Foto: Mutschler Foto: Schwarzwälder Bote

Reportage: Praxisorientierte Studiengänge an der SRH Hochschule Heidelberg Campus Calw hautnah miterlebt

Es ist kurz nach halb neun als ich die Stufen zur SRH Hochschule Heidelberg Campus Calw hoch gehe, es nieselt leicht. Ich bin erst mal froh, ein Dach über dem Kopf zu haben, und gleichzeitig gespannt, was sich am Studiengang Medien- und Kommunikationsmanagement verändert hat.

Calw. Denn: Als ich das Modul Interviewtraining hatte, war dies noch nicht ausgegliedert, sondern im Modul Medienrhetorik und Textgestaltung integriert. Ein Jahr nach mir durften die Studenten an der Bundestagsabgeordneten Saskia Esken ihre Interviewkünste ausprobieren – doch was wird es diesmal? Ich weiß bisher nur, dass die Hochschule auf das sogenannte Core-Modell umgestellt hat. Hier wird in Blöcken von fünf Wochen ein bis zwei Fächer mit viel Praxisbezug und daher auch vielen praktischen Prüfungen gearbeitet.

Interview filmen und schneiden

Als ich in den Raum komme, sehe ich direkt etwas, was gleich geblieben ist: Die Hochschule legt Wert auf Lernen in kleinen Gruppen.

Dann trifft mit Nils Birschmann der Dozent für das Modul Interviewtraining ein und legt sofort los.

Und bald merke ich, dass einiges anders ist, als es bei mir war. So müssen die Studenten ein Interview filmen und schneiden und daraus einen Imagefilm zu den neu startenden Studiengängen an der SRH in Calw produzieren. Damit die Fragen, die an Experten aus der Forschung und Praxis gestellt werden, zufriedenstellende Ergebnisse bringen, wird Birschmann dem Kurs beibringen, worauf es ankommt.

Im Laufe des Vormittags geht es dann hauptsächlich um theoretische Modelle, wie zum Beispiel die Persönlichkeits-Typologie nach Riemann/Jung. Doch auch hier bleibt sich die Hochschule treu, legt Wert auf direkte Praxisanwendung, denn: An sich selbst sollen die Studenten das Gelernte ausprobieren und sich somit Gedanken machen, wie man auf den Gesprächspartner wirkt – und umgekehrt.

Laut Birschmann ist damit ein großer Schritt in Richtung eines guten Interviews gemacht. Denn wenn man sich und sein Gegenüber gut einschätzen könne, wisse man auch, wie man Fragen stellen könne, um ehrliche Antworten zu erhalten. Ich muss sagen, ich konnte auch für mich einiges mitnehmen, was im täglichen Umgang als Journalist von Vorteil ist.

Da die Gruppen so klein sind und Birschmann sich dadurch mit einem hohen Tempo durch die zahlreichen theoretischen Ansätze arbeitet, ist der Morgen auch für mich sehr anspruchsvoll. Ich bin froh, dass es um 12.15 Uhr endlich die Mittagspause gibt.

Ab 13 Uhr geht es an die von den einzelnen Gruppen vorbereiteten Fragen. Birschmann nimmt hier kein Blatt vor den Mund, macht bei jeder einzelnen Frage deutlich, was es noch zu verbessern gibt, damit am Ende wirklich perfekte Zitate herauskommen.

Da es sich bei der Prüfungsleistung um eine Videoproduktion handelt, legt der Dozent großen Wert darauf, dass die Studenten es schaffen, ihre Interviewpartner zu überraschen. Damit werde das Interview, auch was das Mienenspiel angehe, gleich viel interessanter, so der Direktor Kommunikation der SRH. Auch hier ist für mich noch einiges mitzunehmen, wenngleich deutlich wird, dass es sich um eine Videoproduktion handelt und der Dozent ursprünglich aus der Radiobranche kommt.

Neugierig? Am Freitag, 15. Juni, gibt es die Chance, die SRH Hochschule Heidelberg Campus Calw näher kennenzulernen, ab 14.30 Uhr findet ein Studieninformationstag statt.