Der Schwarzwald soll als attraktiver Natur- und Lebensraum erhalten bleiben. Foto: Kraufmann

Leader-Aktionsgruppe hat seit 2003 149 Projekte zur Entwicklung des Nordschwarzwalds beschlossen. Investitionen ausgelöst.

Kreis Calw - In mehr als zehn Jahren hat sich Leader als wichtiges Instrument der Regionalentwicklung im Nordschwarzwald etabliert. Zahlreiche Projekte wurden umgesetzt, strukturelle Defizite abgemildert und neue Entwicklungsimpulse gesetzt. Dem entsprechend positiv fiel die Bilanz aus, die der Vorsitzende der Leader-Aktionsgruppe Nordschwarzwald, der Calwer Landrat Helmut Riegger, in der jüngsten Aktionsgruppen-Sitzung zog.

"Wir haben kontinuierlich an Fahrt gewonnen", lobt der Vorsitzende die Dynamik, die Leader in den vergangenen zehn Jahren im Nordschwarzwald entwickelt hat. Seit 2003 wurden insgesamt 149 Projekte beschlossen. Mit diesen Maßnahmen wurden Investitionen in Höhe von rund 22 Millionen Euro ausgelöst und Fördermittel in Höhe von rund zehn Millionen gebunden. Davon fallen allein 79 Projekte in die aktuelle Förderperiode, 2008 bis 2013. Damit konnte das Investitionsvolumen mit rund 17 Millionen Euro gegenüber der alten Förderperiode noch einmal deutlich gesteigert werden, genauso wie das Fördervolumen mit rund sieben Millionen. Es seien noch weitaus mehr Projekte eingereicht worden, aber nicht alle hätten sich als förderfähig erwiesen.

"Diese Investitionen tragen dazu bei, den Nordschwarzwald als attraktiven Natur- und Lebensraum sowie als Tourismusdestination zu erhalten, weiterzuentwickeln und gleichzeitig wirtschaftlich zu stärken", sagte der Landrat. Sein besonderer Dank galt in diesem Zusammenhang den Kommunen und den privaten Projektträgern für die Bereitstellung der Kofinanzierungsmittel, ohne die diese Investitionen nicht möglich wären.

Neue Angebote werden im Naturerlebnis- und Gesundheitstourismus geschaffen

Die geförderten Projekte sind entsprechend dem Entwicklungsansatz der LEADER-Aktionsgruppe breit gefächert. So werden neue Angebote im Naturerlebnis- und Gesundheitstourismus geschaffen und die Lebensqualität im ländlichen Raum gesichert. Darüber hinaus tragen die Projekte zur Landschaftspflege und zur Vermarktung des heimischen Rohstoffes Holz bei.

Dass in diesen Bereichen weiter Handlungsbedarf bestehe, sei auch durch die zahlreichen Anträge in der vergangenen Sitzung, die zugleich die letzte in der laufenden Förderperiode war, bestätigt worden. "Mit diesem Antragsvolumen übersteigen wir die uns zur Verfügung stehenden Fördermittel", freut sich Riegger über den Zuspruch. Gleichzeitig hätte er gerne noch mehr Projekte unterstützt: "Die Zahl der Anträge belegt die Verbundenheit der Menschen im Nordschwarzwald mit ihrer Region. Zu einer Investitionsentscheidung gehört jedoch oft auch Mut. Es ist mir wichtig, die Projektträger durch LEADER in ihren Vorhaben zu unterstützen." Sofern nicht noch Rückflussmittel frei werden oder Mittel aus anderen LEADER-Regionen vom Land umgeschichtet werden, könnten jedoch nicht alle Anträge bedient werden. Die Entscheidung, welche Projekte zum Zug kommen, habe die Aktionsgruppe aufgrund einer Priorisierung der Einzelanträge gefällt.

Für Riegger zeigt die Situation, wie wichtig LEADER für die Region ist und dass alle Anstrengungen unternommen werden müssen, um auch in der neuen Förderperiode wieder mit dabei zu sein. Dies gelte insbesondere auch im Hinblick darauf, dass LEADER ein wichtiges Instrument sei, wenn es darum geht, den Kreis künftig touristisch weiter zu stärken und beim Thema Nationalpark nicht ins Hintertreffen zu geraten.

Bei der Bewerbung für die anstehende neue Förderperiode wird der Landkreis Rastatt nicht mehr dem LEADER-Gebiet Nordschwarzwald angehören. Auf badischer Seite soll ein neues LEADER-Gebiet entstehen. Somit werde die Aktionsgruppe künftig in modifizierter Zusammensetzung weiterarbeiten. Riegger nahm dies zum Anlass, sich bei allen Mitgliedern, insbesondere den Vertretern des Kreises Rastatt, für das große Engagement und die geleistete Arbeit in den vergangenen zehneinhalb Jahren zu bedanken.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald unter www.leader-nordschwarzwald.de.