Kultur: Musiker aus Calw, aber auch von weiter weg, spielen in der Hirsauer Aureliuskirche / Thema "Fern und nah"

Die Stunden der Orgelmusik in der Hirsauer Aureliuskirche starten bald in die Saison 2019. Ein immer wiederkehrendes Motiv dabei: "Fern und nah" – sowohl was die Musik, als auch was die Künstler angeht.

Calw-Hirsau. Die Musik spannt räumlich und zeitlich einen großen Bogen zwischen dem frühen Barock bis zum Tango sowie zwischen Lateinamerika und Deutschland. Ach die Künstler reisen einerseits von weit her an, so zum Beispiel aus Flensburg und Hamburg. Andererseits sind auch Künstler mit lokalen Wurzeln zu hören, wie die Kantoren von Calw und Sindelfingen.

Das Eröffnungskonzert ist am Freitag, 22. Februar, ab 20 Uhr. Es spielt Werner Röhm aus Hirsau, der jetzt Kantor in der Metropolregion Frankfurt ist. Er betreut die Kirchengemeinden von Niedergrünau und Meerholz. Als studierter Kirchenmusiker mit einem Zusatzstudium in Popularmusik wird er in seinem Programm die Musik Johann Sebastian Bachs mit Tango kombinieren. Dabei erklingen ein für Orgel geschriebener "Tango ecclesiastico" des Schweizer Komponisten Guy Bovet, ebenso wie eigene Bearbeitungen von Tangos des Altmeisters Astor Piazzolla: "Libertango", "Oblivion" und "Milonga del angel". Von Bach werden Kleinode der Musikgeschichte wie die Choralvorspiele "In dir ist Freude" und "Ich ruf zu dir", sowie die Arie "Bist du bei mir" in Dialog mit der zeitgenössischen Musik treten.

Das nächste Konzert am 12. April wird Daniel Tepper bestreiten. Er ist ein Calwer "Eigengewächs" und erhielt Orgelunterricht bei Rose Reich. Unmittelbar nach seinem Studium in Tübingen wurde er vor vier Jahren als jüngster Bezirkskantor Deutschlands an die Martinskirche Sindelfingen berufen. Tepper wird sich in Hirsau den drei Großmeistern aus Barock, Romantik und Moderne widmen: Bach, Mendelssohn und Widor.

Aus der Hamburger Gegend reist am 12. Juli Ingelore Schubert an, die schon mehrfach in Hirsau mit dem "Marais consort" zu Gast war. In ihrem Orgelrecital wird sie die Verbindung Bachs mit Hamburger Organisten wie Telemann und Reincken beleuchten.

Wichtige Anregungen

Noch weiter aus dem Norden kommt Jürgen Sonnentheil, nämlich aus Flensburg. Auch sein Konzert am 8. September wird die ganze zeitliche und stilistische Bandbreite von Bach bis Bovet umfassen und einige der größten Meisterwerke der vielfältigen Orgelliteratur vorstellen.

Den Abschluss macht am 3. November der evangelische Bezirkskantor Martin Hagner aus Calw. Er stellt das Orgelwerk des Braunschweiger Organisten Delphin Strungk vor. Dieser frühbarocke Meister wurde durch eine große Zahl von Schülern zu einer wichtigen Figur in der norddeutschen Orgelschule des 17. Jahrhunderts, aus der später auch Bach wichtige Anregungen schöpfte.

Wie bei den Stunden der Orgelmusik üblich, ist der Eintritt jeweils frei; die Konzertreihe finanziert sich über Spenden.