Ausverkauft ist der erste Abschnitt im Baugebiet Mühläcker in Stammheim. Foto: Fritsch

Als Wohnort zunehmend attraktiv. Vor allem Stammheim und Heumaden sind beliebt. Laufend weitere Erschließungen.

Calw - Eine so starke Nachfrage nach Grundstücken für Einfamilienhäuser hat Calw selten erlebt. Vor allem in den Stadtteilen Stammheim und Heumaden boomt die Nachfrage.

Innerhalb von 14 Monaten wurden alle 31 städtischen Wohnbauplätze im Baugebiet Mühläcker in Stammheim verkauft, teilt Philipp Koch vom Liegenschaftsamt mit. Für den nächsten Abschnitt mit 14 Plätzen gibt es bereits die ersten Interessenten.

Im Bereich Schlehenweg/Schafweg in Heumaden sind zwei Drittel der 25 städtischen Plätze reserviert. Dies zeige die zunehmende Attraktivität von Calw als Wohnort.

Das trifft vor allem in Richtung Gäu zu. Da sei zu spüren, dass es im Großraum Böblingen/Sindelfingen zunehmend weniger finanzierbare Grundstücke gibt.

Aber auch im Westen in Richtung Schwarzwald tut sich was. In der Ökosiedlung auf dem Wimberg steht der Verkauf der letzten Grundstücke an.

Eine Beobachtung, die auch Immobilienexperten der Banken machen. In Renningen, wo derzeit ein Forschungszentrum für Bosch entsteht, kostet der Quadratmeter in einem neu erschlossene Baugebiet rund 450 Euro, in Stammheim und Heumaden liegen die Preise zwischen 260 und 280 Euro, weiß Frederic Menz, Immobilienberater der Vereinigten Volksbank AG. Bei einem Bauherrenabend der Bank, veranstaltet zusammen mit der Stadt, seien zwei Drittel der rund 35 Besucher aus dem Kreis Böblingen gekommen, hat Filialdirektor Hans-Peter Marterer beobachtet. "Nahezu alle Bereiche in Richtung Stuttgart sind sehr gut gefragt. Es gibt ausverkaufte Regionen", so Armin Kampmann, Abteilungsleiter Immobilien der Sparkasse Pforzheim Calw.

Die Nachfrage nach Immobilien ist derzeit generell hoch. Das liegt an den niedrigen Zinsen und der Sorge um den Euro, so Marterer. Zwar bleibt aus seiner Sicht die gemeinsame europäische Währung erhalten, mit einer zunehmenden Inflation sei aber zu rechnen. Das mache die Immobile attraktiv.

"Wir erschließen stets neu, um mit der Nachfrage möglichst Schritt zu halten", sagt Oberbürgermeister Ralf Eggert. Den Erfolg führt der OB auch auf die verstärkte Werbung seitens der Stadt zurück, die seit einem halben Jahr betrieben wird. Und der hoch defizitäre Haushalt wird ein Stück weit entlastet. Eggert rechnet in diesem Jahr immerhin mit sechs Millionen Euro Einnahmen aus dem Verkauf städtischer Grundstücke.