Die Wanderer erkunden die Stelle, an der einst die einzige Getreidemühle mit gut besuchter Wirtschaft des Schnaitbachtals stand.Foto: Würfele Foto: Schwarzwälder Bote

Verein: Auf dem Siebenmühlenpfad

Calw. Den Siebenmühlenpfad bei Simmersfeld wählte der Schwarzwaldverein Calw für seine letzte Unternehmung des Jahres. Eine abwechslungsreiche Wanderung mit geschichtsträchtigen Erinnerungen an das entbehrungsreiche Leben und die harten Arbeitsbedingungen der Menschen, die einst in den Mühlen im Schnaitbachtal ihr Dasein fristeten.

Gestartet wurde am Rathaus in Simmersfeld. Die etwas kürzere Strecke wurde von Margit Rentschler geführt und die große Tour von Albrecht Diem sowie Horst Rentschler. Nach Verlassen des Ortes ging es hinunter ins Tal des Schnaitbaches, wo bald schon die Stelle erreicht war, an der die einzige Getreidemühle in dieser Gegend, die Schildmühle, stand. Eine stets gut besuchte Wirtschaft gehörte ebenfalls dazu. Imposante Reste der Anlage erinnern an längst vergangene Zeiten, so wie sie Wilhelm Hauff in seinem Märchen, das "Kalte Herz" mit dem "Wirtshaus im Spessart", schilderte, das nur wenige Kilometer von hier entfernt spielte.

Die Gruppe bog nun auf einen Wiesenweg ein, der an diesem Morgen noch durch feuchtes Gras steil nach oben führte und dann weiter entlang des Flusses talabwärts. Ganz unterschiedliche Moosarten bedeckten die steilen Waldhänge und speicherten den Tau des Morgens. Und immer wieder hob sich der rote Hut eines Fliegenpilzes den sich zeigenden Sonnenstrahlen entgegen. Unweit der Einmündung des Tannbaches in den Schnaitbach tauchte die Hochdorfer Sägemühle auf, mit der dazugehörigen Gaststätte "Zum Jägerstüble", die aber seit einigen Jahren nicht mehr betrieben wird. Die einzige noch erhaltene Mühle im Tal.

Nach einem kurzen kräftigen Anstieg in Richtung Beuren schwenkten die Teilnehmer auf einen Fahrweg talaufwärts ein. Von der Kaisermühle, die bis nach dem Ersten Weltkrieg betrieben wurde ist, nichts mehr zu sehen. Ein Landwirt aus Beuren hat damals das Gebäude erworben und das Bauholz abgetragen.

Flott war die Truppe fortan unterwegs, als es zu den Überresten der Lenzinsmühle und zur Wolfsmühle ging. Sehenswert ist das große oberschlächtige Wasserrad der früheren Oberen Sägemühle, das nach einer Renovierung im alten Glanz erstrahlt. Über einen Waldpfad wurde der Hang des sogenannten "Paradieses" erreicht, wo man die Seele baumeln lassen konnte, bevor es zur Abschlusseinkehr in Simmersfeld ging.